Tötungsdelikte in Brasilien auf Rekordtief
In Brasilien sind im abgelaufenen Jahr 40.824 Personen getötet worden - der niedrigste Wert seit Beginn der Datenerfassung 2007. Seit einem mit fast 60.000 Fällen erreichten Höchststand 2017 ist die Zahl der Tötungsdelikte damit bereits seit Jahren rückläufig. Hauptgründe für den Rückgang sehen Experten in einer Konsolidierung der Macht großer Drogenbanden sowie in effizienterer Polizeiarbeit.
Die erste Datenerhebung durch das Institut Forum Brasileiro de Seguranca Publica 2007 ergab, dass in jenem Jahr 44.625 Personen getötet wurden. Danach stieg der Wert kontinuierlich an, bis 2017 mit 59.128 Getöteten der bisherige Höchstwert erreicht wurde. Gegenüber 2021 (41.019) nahm die Zahl der einschlägigen Delikte 2022 um ein Prozent ab.
Der Rechtspopulist Jair Messias Bolsonaro, der das Land von 2019 bis 2022 regierte, hatte stets seine Politik der Lockerung des Zugangs zu Schusswaffen für den Rückgang verantwortlich gemacht. Im Zuge von Bolsonaros Maßnahmen wurden im Vergleich zu 2018 mehr als eine Million Schusswaffen zusätzlich zugelassen. Die Bewaffnung der Bürger habe Kriminelle verschreckt, so der frühere Offizier der Fallschirmjäger. Die Experten des Sicherheitsforums schlossen sich dieser These jedoch nicht an.