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Brasilien: Polizeigewalt in Metropolen außer Kontrolle

In Brasilien steigt die Zahl der Opfer von Polizeigewalt. In Rio de Janeiro melden die Behörden einen Höchststände - und auch in São Paulo häufen sich die Fälle; ein Delikt erinnert an die Tötung von George Floyd in den USA.  

Polizeigewalt in Brasilien nimmt zu. (Archivbild: Polizeistation in Belém Brasilien). Foto: Bastian Bernhardt/ Adveniat

Während Menschen weltweit gegen Polizeigewalt und Rassismus auf die Straße gehen, erreicht die Polizeigewalt in Rio de Janeiro neue Höchststände, wie örtliche Medien am Montag berichten. In den ersten fünf Monaten des Jahres wurden 741 Personen von der Polizei getötet, so viele wie seit 1998 nicht mehr. 

In Rio hat die Polizeigewalt in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Wurden 2013 in den ersten fünf Monaten 174 Personen getötet, waren es 2019 bereits 732. Der Anfang 2019 angetretene Gouverneur Wilson Witzel hatte im Wahlkampf angekündigt, der Polizei einen Freibrief im Kampf gegen das organisierte Verbrechen auszustellen. Langzeitstudien ergeben, dass 78 Prozent der Polizeiopfer dunkelhäutig sind. Meist handelt es sich um Jugendliche aus Armenvierteln.

In Brasiliens São Paulo steigen die Opferzahlen von Polizeigewalt 

Auch in São Paulo häuften sich zuletzt Fälle von Polizeigewalt. Im April stieg die Zahl der Getöteten um 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nun 119. Am Wochenende protestierten Bewohner in São Paulo gegen die Ermordung eines 15-Jährigen, der offenbar durch einen Polizisten außerhalb von dessen Dienstzeit getötet wurde.

Entsprechende Berichte gibt es auch aus Kleinstädten. Ein Video aus der Stadt Carapicuiba im Bundesstaat São Paulo zeigt, wie ein Polizist einen dunkelhäutigen Jugendlichen würgt; danach kniet er auf dem Hals des am Boden liegenden Jugendlichen, der zweimal ohnmächtig wird. Die Szene gleicht der am 25. Mai in Minneapolis gefilmten Polizeiaktion, bei der George Floyd starb - und die USA 

Experten führen die zunehmende Gewalt bei der bewaffneten Landespolizei "Policia Militar" in Sao Paulo auch auf Führungsprobleme zurück. So seien derzeit 15 Prozent der Leutnant-Ränge unbesetzt, bei den Unteroffizieren mehr als 29 Prozent. Damit fehle eine effektive Kontrolle.

jl, kna

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