Osterinsel-Steinstatuen in Gefahr

Die Statuen auf der Osterinsel (Foto: Carlos Reusser Monsalvez/Flickr)
Die weltberühmten Steinstatuen auf der chilenischen Osterinsel sind jüngsten Medienberichten zufolge von Flechtenbefall, Erosion und Viehzucht bedroht. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, seien Schätzungen zufolge rund 70 Prozent der ursprünglich über 1000 Moái-Steinskulpturen der Rapa-Nui-Kultur von Pilzen befallen. „Noch 100 Jahre, und diese Moái werden eine quadratische Form haben“, warnt Tahira Edmunds von der staatlichen Forstbehörde Chiles vor einer Deformation des historischen Kulturgutes.
Bei dem Befall handele es sich um einem Mikroorganismus-Gemisch aus Pilzen und Algen, die an dem Gestein fressen würden. Aber auch die auf der Insel voranschreitende Bodenerosion und Zerstörung durch Viehwirtschaft, vor allem durch Kühe fernab der touristischen Hotspots, bedrohe die Figuren. „Es gibt Moái, die wegen Erosion des Untergrunds, bedroht sind ins Meer zu fallen“, so Francisco Torres, Konservierungs-Abteilungsleiter im anthropologischen Museum der Rapa Nui (MAPSE).
Jede Statue sei anders und benötige eine andere Behandlung, zitiert Reuters den Museumsexperten. Bisher gibt es keinen Regierungsfonds für den Erhalt der rituellen Figuren. Die Kosten für Erhalt, Schutz und Restauration werden auf 500 Millionen US-Dollar geschätzt, so Angaben der Behörden und Experten vor Ort. Die Moái sind Bestandteil größerer Zeremonialanlagen. Das genaue Alter der Figuren ist umstritten, es gilt jedoch als gesichert, dass sie keinesfalls älter als 1500 Jahre sind. (bb)