Statuen auf Osterinsel von steigendem Meeresspiegel bedroht
In einer Reportage der "New York Times" heißt es, die Osterinsel, 3.700 Kilometer vom chilenischen Festland im Pazifik gelegen, erweise sich als verwundbar. Die Meereswellen begännen, die Statuen der alten Rapa-Nui-Zivilisation zu erreichen. Die heiligen Statuen, mehr als 900, sind das Symbol der Osterinsel. Wann genau sie errichtet wurden und welchem Zweck sie dienten, ist umstritten.
Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits
In der Rapa-Nui-Kultur stehen die Moai für die Vorfahren jedes Clans. Die Plattformen, auf denen die Statuen stehen, heißen Ahu und stellen eine spirituelle Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits her und enthalten sterbliche Überreste der Vorfahren. Was die Erosion infolge des steigenden Meeresspiegels betrifft, so hatten die Vereinten Nationen bereits Alarm geschlagen. Der "New York Times" zufolge errechnen Klima-Modelle für das Jahr 2100 einen Anstieg des Meeresspiegels um die Osterinsel um 1,50 Meter. Camilo Rapu, der Anführer der Rapa-Nui-Gemeinde Mau Henua, spricht von Hilflosigkeit, die die Ureinwohner befalle, da sie die Überreste ihrer Vorfahren nicht gegen die Flut schützen könnten.
Moai ziehen viele Touristen an
Folgen drohen auch der Wirtschaft der Osterinsel, die vom Tourismus stark abhängt. Bei lediglich 6.000 Bewohnern kamen im vergangenen Jahr über 100.000 Besucher, um sich die archäologischen Stätten anzusehen. Hotels, Restaurants und Anbieter organisierter Touren nehmen jährlich über 70 Millionen Dollar ein. (bs)