Rapa Nui blockieren Osterinsel-Attraktionen
Aus Protest gegen die unkontrollierte Besiedlung ihrer Heimat halten rund 90 Bewohner der Osterinsel die Zufahrtstraßen zu den beliebtesten Tourismus-Attraktionen auf der Pazifik-Eiland blockiert. Wie die Tageszeitung La Tercera berichtet, sei der Zugang zu fünf archäologische Touristenzentren von den Rapa-Nui-Ureinwohnern gesperrt worden, darunter der Rapa-Nui-Nationalpark. Mit der Protestaktion reagieren die Inselbewohner auf nicht erfüllte Forderungen der Zentralregierung in Santiago de Chile, so das Medium.
Am Freitag, den 27. März 2015, hätten die Blockade-Aktionen mit dem Aufbau von Straßenbarrikaden begonnen, berichten lokale Medien. Angeführt werden die Proteste vom Rapa-Nui-Parlament, einer sozialen Bewegung der Ureinwohner zum Schutze ihrer Interessen. Am Wochenende sei die Totalsperrung erstmals gelockert worden, um Anwohnern und Touristen mit Eintrittskarten zum Rapa-Nui-Nationalpark die Durchfahrt zu ermöglichen. Die ethnische Minderheit fordert von der chilenischen Regierung eine strengere Regulierung und Kontrolle über den Zuzug auf die Insel.
"Wir stoppen die LAN-Flüge auf die Insel oder wir sperren die Parks. Wir haben uns zunächst für die Sperrung der Parks entschieden", erklärt Rapa-Nui-Vertreter Ricardo Hito gegenüber der Tageszeitung El Cuidadano. Rapa-Nui-Bürgermeister Pedro Edmunds Paoa forderte die Zentralregierung zu schnellerer Bearbeitung der Forderung auf. Umweltschutz, Bevölkerungskontrolle und Touristenströme müssten geregelt werden, auch ein Einheitspreis für Touristenattraktionen soll eingeführt werden. (bb)
Foto: Nicolas de Camaret. CC BY 2.0