Osterinsel setzt auf Nachhaltigkeit

Die Abkürzung steht für die ausführliche spanische Beschreibung des Konzepts, das auf Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und die Entwicklung der Insel setzt. Rapa Nui soll perspektivisch ausschließlich erneuerbare Energien einsetzen und der Verschmutzung von Boden und Wasser ein Ende setzen. Die Insulaner sollen sich aus Überzeugung für das Gemeinwohl engagieren.
Die Strände der 3.700 Kilometer vor Chiles Küste im Pazifik gelegenen Osterinsel sind stark mit Plastik verschmutzt. Der Müll kommt mit den Touristen, die teils auf riesigen Kreuzfahrtschiffen anlanden. Zudem sind zwei Drittel der Insel von Erosion betroffen. Der Anstieg des Meeresspiegels infolge des Klimawandels wiederum könnte die Insel Ende des Jahrhunderts zum Opfer der Fluten machen. „AMOR“ soll für einen Bewusstseinswandel sorgen.
Respekt gegenüber Mensch und Natur
Pedro Edmunds Paoa, der Bürgermeister von Rapa Nui, das knapp 8.000 Bewohner zählt (Zahl der Touristen 2017: 120.000), setzt auf Motivation - ein positiver Ansatz statt Panikmache. Die Menschen sollen selbst die Wende einleiten. Es habe Auswirkungen, wie jeder und jede einzelne lebe, sich ernähre und mit der Natur umgehe. Motto: Respektiere dich selbst, und respektiere den anderen. Was einem Menschen wichtig ist, um das kümmert er sich auch. Schon jetzt sind positive Veränderungen zu sehen: Auf den Straßen ist der Müll verschwunden. Eine wichtige Rolle spielt Recycling. Die Quote beträgt beachtliche 30 Prozent.
Schule vermittelt Umweltbewusstsein
Der Plan „AMOR“ wurde bereits 2014 initiiert, mit einem Zeithorizont von 20 Jahren. Die Devise lautet: "Rapa Nui con AMOR", in der indigenen Sprache: "Rapa Nui Hai Mahatu". Das Konzept wurde jetzt auf dem ersten Gipfeltreffen chilenischer Lokalregierungen vorgestellt, als Beispiel, wie sich dem Klimawandel begegnen lässt. Die Bewohner von Rapa Nui verstehen die Insel als ihr Haus, für das sie Sorge tragen. Und das wird schon in der Schule vermittelt. (bs)