Mexiko: Polizei ergreift tausende Geflüchtete an einem Tag
Im Rahmen einer landesweiten Polizeiaktion gegen illegale Migration und Menschenschlepper haben Mexikos Behörden am Wochenende tausende Männer, Frauen und Kinder aus rund 50 Staaten aufgegriffen. Am Samstag, 23. September 2022 seien an nur einem Tag 3.263 Menschen auf ihrem Weg in die USA gestoppt worden, informiert eine Pressemitteilung der mexikanischen Behörde für Migration (INM) über die Razzia in 20 Distrikten.
Zur "Aufrechterhaltung einer sicheren, geordneten und regulären Migration" seien verschiedene "Überprüfungsmaßnahmen" durchgeführt worden. Die Behörde spricht von der "Rettung" der illegal Durchreisenden. Die Massenverhaftungen würden dem "Schutz von Ausländern" dienen, "die nicht über die erforderlichen Dokumente verfügen und deren Leben und körperliche Unversehrtheit" in Gefahr sei. Ein Teil der Aufgegriffenen wird in ihre Herkunftsländer abgeschoben, andere würden Asyl beantragen, so die mexikanische Tageszeitung "El Universal".
Jedes Jahr versuchen zehntausende Menschen der Armut und Gewalt in ihren Ländern in Richtung USA zu entfliehen. Auf dem Weg durch Mexiko werden sie häufig zu Opfern von Kriminellen, wobei es zu Erpressung und Menschenhandel kommt. Immer wieder ersticken Migranten in LKWs. Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit 2014 rund 6.430 Migrantinnen und Migranten auf dem Weg in die Vereinigten Staaten gestorben oder verschwunden. 850 Geflüchtete kamen bei Unfällen oder auf Reisen unter unmenschlichen Bedingungen ums Leben. (bb)