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Mexiko, USA |

Mexiko: Migranten ertrinken in Rio-Grande-Grenzfluss zu den USA

Warnschild vor Strömungen im Rio Grande, dem Grenzfluss zwischen Mexiko und den USA. Foto: Adveniat/Achim Pohl

Warnschild vor Strömungen im Rio Grande, dem Grenzfluss zwischen Mexiko und den USA. Foto: Adveniat/Achim Pohl

Der Fluss Rio Grande zwischen Mexiko und den USA wird für Menschen, die die Grenze in Richtung Norden ohne Papiere überwinden wollen, zunehmend zu einer tödlichen Falle. Vergangene Woche starben laut Behördenangaben mindestens neun Migrantinnen und Migranten bei dem Versuch, den nach starken Regenfällen angeschwollenen Grenzfluss zu überqueren, berichtete die Nachrichtenagentur AP am Samstag, 3. September 2022. Auf US-Seite seien 37 Personen gerettet worden, 16 Geflüchtet wurden verhaftet.

Auf mexikanischer Seite seien 39 Migranten in Gewahrsam genommen worden. US-Grenzschutz und mexikanische Beamte hatten die ertrunkenen Menschen vergangenen Donnerstag in der Nähe der Grenzstadt Eagle Pass im US-Bundesstaat Texas gefunden. Unter den Leichen, die von den mexikanischen Behörden aus dem Fluss geborgen wurden, befanden sich ein Mann und eine schwangere Frau. Ihre Nationalität sei unbekannt, so der Zivilschutz im mexikanischen Grenzstaat Coahuila. Laut der Nachrichtenagentur handelt es sich bei dem tödlichen Grenzunglück um eines der schwersten in letzter Zeit.

Rio Grande für Flüchtlinge tödliches Hindernis

Der Grenzfluss war binnen kurzer Zeit von einer Tiefe von 90 Zentimeter auf 1,5 Meter angeschwollen und ist auch für geübte Schwimmer eine Herausforderung. Das Wasser sei laut Wetterbehörden fünfmal schneller als gewöhnlich geflossen und habe die Menschen, die gewöhnlich in Gruppen von bis zu 200 Personen zu Fuß durch das Flussbett laufen, mitgerissen. Der 395 Kilometer lange Abschnitt des Rio Grande entwickelt sich laut Grenzschutz zu einem der meistgenutzten Korridore für illegale Grenzübertritte. Allein im Juli seien rund 85.000 Menschen aufgegriffen worden. Die Migranten, die vor allem aus Kuba, Venezuela und Haiti stammen, bevorzugen die Route, weil hier die gewalttätigen Kartelle aus Mexiko weniger aktiv sind, so die Migrationsforschung.

Der Leiter der Feuerwehr von Eagle Pass Manuel Mello III erklärte, dass derzeit so viele Menschen wie nie im Grenzfluss sterben würden. Jeden Tag würden Leichen von Kindern und Erwachsenen aus dem Rio Grande geborgen, erklärte Mello gegenüber der Tageszeitung "El Tiempo Latino". Der Mann, der seit drei Jahrzehnten als Feuerwehrmann arbeitet, versicherte, dass es vor ein paar Jahren "zwischen 20 und 25 Ertrunkene in einem Jahr" gegeben habe. Aktuell würden etwa 30 Leichen in einem Monat geborgen. Der UN-Behörde für Migration zufolge wurden seit 2014 insgesamt über 4.000 Todesfälle an der US-mexikanischen Grenze gezählt. (bb)

bb (AP,TiempoLatino)

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