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Haiti: Nach Geiselnahme von Missionaren tritt Polizeichef zurück

Als Reaktion auf die Geiselnahme von 17 US-amerikanischen und kanadischen Missionaren in Haiti ist der Chef der dortigen nationalen Polizeibehörde zurückgetreten. Die Entführer fordern ein Lösegeld in Millionenhöhe.

Elitepolizisten in der Cité Soleil, einem Armenviertel in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince. Symbolfoto: Adveniat/Achim Pohl

Elitepolizisten in der Cité Soleil, einem Armenviertel in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince. Symbolfoto: Adveniat/Achim Pohl

Nach der Geiselnahme von 17 Missionaren ist in Haiti der Chef der nationalen Polizeibehörde zurückgetreten. Ministerpräsident Ariel Henry erklärte laut Medienberichten am Donnerstag, 21. Oktober 2021 (Ortszeit), Polizeichef Leon Charles werde durch Frantz Elbe ersetzt. Charles wird damit auch nicht mehr die Ermittlungen rund um die Tötung von Staatspräsident Jovenel Moise leiten, für die Moises Witwe Henry verantwortlich macht. Moise war im Juli getötet worden. Charles stand seit November 2020 der Polizei Haitis vor.

Die Geiselnehmer drohen mit der Erschießung der Missionare, sollten ihre Lösegeldforderungen nicht erfüllt werden. In einem in den Sozialen Medien veröffentlichten Video heißt es: "Ihr bringt mich zum Weinen. Ich werde Wasser weinen, aber ich werde Euch dazu bringen, Blut zu weinen."

Am Wochenende war die Entführung von 17 Missionaren aus den USA und Kanada bekanntgeworden. Bei den Geiseln handelt es sich um Mitglieder der evangelikalen Hilfsorganisation Christian Aid Ministries mit Sitz im amerikanischen Ohio. Das Portal "Diario Libre" berichtete, eine bewaffnete Gruppe mit dem Namen "400 Mawozo" habe die Missionare in Ganthier entführt und fordere eine Lösegeld in Millionenhöhe. Die Tageszeitung "Listin Diario" berichtete, allein in der ersten Hälfte des Monats Oktober habe es bislang 119 Geiselnahmen in Haiti gegeben.

Nachbarstaaten für Entwaffnung Haitis

Panama, Costa Rica und die Dominikanische Republik haben derweil bei einem Treffen eine umfassende Entwaffnung des Karibikstaates angeregt. Die Befriedung Haitis müsse eines der zentralen Ziele sein, erklärten die Präsidenten Laurentino Cortizo (Panama), Carlos Alvarado (Costa Rica) und Luis Abinader (Dominikanische Republik) laut einem Bericht der Tageszeitung "Listin Diario" (Donnerstag, online).

In einer ersten Reaktion begrüßte der dominikanische Bischof Jesus Castro Marte aus der Diözese Higüey den Vorstoß. Es sei eine gemeinsame Anstrengung aller Länder der Region notwendig, um ein Klima des Friedens in Haiti zu erreichen, sagte Castro Marte dem Portal "Proceso".

Haiti gilt als das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Es wurde in den vergangenen Jahren von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürmen sowie politischen Unruhen und Kriminalität destabilisiert. Zuletzt hatten US-Sicherheitskräfte an der Grenze zwischen Mexiko und den USA in Del Rio zum Teil gewaltsam Migranten aus Haiti zurückgedrängt, die über den Fluss Rio Bravo in die USA gelangen wollten. 

Quelle: kna

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