Venezuela als Garant der Gespräche mit ELN-Guerilla in Kolumbien
Venezuela soll Garant der Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und der marxistischen ELN-Guerilla werden. Das bestätigte Venezuelas Präsident Nicolas Maduro am Dienstag, 13. September 2022 (Ortszeit) nach einer entsprechenden Bitte seines ebenfalls linksgerichteten kolumbianischen Amtskollegen Gustavo Petro. Damit wird eine Wiederaufnahme der von Petro angestrebten Friedensgespräche erneut ein Stückchen wahrscheinlicher.
Die ELN-Guerilla hatte nach dem Wahlsieg des Sozialisten Petro im Juni ihre Bereitschaft zur Wiederaufnahme der vom konservativen Amtsvorgänger Iván Duque auf Eis gelegten Friedensgespräche bekundet. Zugleich forderte die ELN die neue Regierung zu Reformen der Agrarwirtschaft, einer Fortsetzung des Friedensprozesses sowie einer neuen Form von Bekämpfung des Drogenhandels auf. Duque hatte die Gespräche nach einem Bombenattentat auf eine Polizeikaserne im Januar 2019 abgebrochen, bei dem 23 Menschen starben und fast 100 Personen verletzt wurden.
Maduro wird von einem Großteil der internationalen Staatengemeinschaft nicht als legitimer Präsident Venezuelas anerkannt. Grund sind schwere Menschenrechtsverletzungen und Vorwürfe, die Wahlen 2018 durch Ausschluss der Opposition manipuliert zu haben. Kolumbiens neue Regierung hat dagegen die diplomatischen Beziehungen zu Venezuela bereits wieder aufgenommen; die Grenzen sollen am 26. September geöffnet werden.