Tag gegen Gewalt an Frauen: Über 4.000 Femizide in Lateinamerika
Am Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen hat die UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) auf die immer noch hohen Zahlen an Frauenmorden, so genannten Femiziden, in der Region aufmerksam gemacht.
In Lateinamerika ist die tödliche Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechtes leicht zurückgegangen. 4.091 Frauen wurden im Jahr 2020 in den 26 Ländern des Kontinents Opfer von Femiziden, ein Rückgang von 10,6 Prozent gegenüber 2019, so der Jahresbericht der Beobachtungsstelle bei der UN-Kommission für Gleichstellung in Lateinamerika und der Karibik, der am Donnerstag, 25. November 2021 vorgestellt wurde.
Die Zahlen wurden am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen auf der Webseite der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) online gestellt. "Wir werden nicht müde, die Gewalt sichtbar zu machen, die Frauen und Mädchen in unserer Region täglich trifft und die die Gesellschaft insgesamt betrifft, da sie ein Hindernis für die Verwirklichung von Gleichberechtigung, nachhaltiger Entwicklung und Frieden darstellt", erklärte CEPAL-Generalsekretärin Alicia Bárcena.
Die höchste Femizidrate in Lateinamerika wurde mit 4,7 je 100.000 Frauen in Honduras registriert. Es folgen die Dominikanische Republik (2,4) und El Salvador (2,1), obwohl diese drei Länder im Vergleich zu 2019 einen Rückgang verzeichneten. Auch in Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Guatemala, Paraguay, Puerto Rico und Uruguay wurden weniger Frauen und Mädchen wegen ihres Geschlechts ermordet. In Argentinien, Chile, Mexiko und Nicaragua wurde keine Veränderung gemessen. In Ecuador, Costa Rica und Panama kam es zu mehr Morden an Frauen. Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen wird weltweit am 25. November als Aktionstag begangen, um auf Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. (bb)