Argentinien gründet Bundesstelle gegen Gewalt an Frauen
Allein in den ersten Wochen dieses Jahres sind in Argentinien 35 Frauen oder Transsexuelle getötet worden. Nun will die Regierung eine Bundesstelle gründen, um die Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen.
Argentiniens Präsident Alberto Fernández will stärker gegen die massive Gewalt an Frauen und Transpersonen vorgehen: Hierfür kündigte der Linkspräsident die Schaffung einer nationalen Bundesstelle zur Bekämpfung von Morden an Frauen und transsexuellen Personen an, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Telam am Wochenende. Mit dem Gremium wolle die Regierung künftig besser in der Lage sein, "auf extreme Gewaltakte" gegen Frauen und LGBTQ-Personen zu reagieren.
Die Ankündigung folgt wenige Tage nach zwei brutalen Morden an Frauen. Vergangenen Montag war die 18 Jahre alte Úrsula B. in der Stadt Rojas in der Region Buenos Aires erstochen worden, wie die Tageszeitung "La Nación" berichtet. Tatverdächtiger ist ein Ex-Polizist, der verhaftet wurde. In der Kleinstadt Marcos Paz war am vergangenen Freitag eine 29-jährige Frau vor den Augen ihrer Kinder von ihrem Ex-Mann ermordet worden. Der Täter nahm sich in der U-Haft anschließend das Leben.
In Reaktion auf die letzten Femiziden war es zu landesweiten Proteste gekommen. Über seinen Twitter-Account teilte Präsident Fernández mit, er habe sich mit Frauenministerin Elizabeth Gómez Alcorta, Justizministerin Marcela Losardo und der Ministerin für innere Sicherheit, Sabina Frederic getroffen, um über das neue Gremium zu beraten. Die Behörde werde "so schnell wie möglich" ins Leben gerufen, informiert die Tageszeitung "Página12". Laut der Frauenrechtsorganisation "Mujeres de la Matria Latinoamericana" (MuMaLá) wurden von Jahresbeginn bis zum 13. Februar 35 Morde an Frauen, Transvestiten und Transsexuellen gezählt. (bb)