Stichwahl in Ecuador: Arauz tritt gegen Lasso an
Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Ecuador tritt der linksgerichtete Andrés Arauz gegen den konservativen Guillermo Lasso an. Auf dem dritten Platz landete der indigene Kandidat Yaku Pérez.
Bei der Stichwahl um die Präsidentschaft in Ecuador treten der linke Kandidat Andrés Arauz und der rechte Ex-Banker Guillermo Lasso gegeneinander an. Zwei Wochen nach dem ersten Wahlgang gab die Nationale Wahlkommission (CNE) am Wochenende das amtliche Wahlergebnis bekannt, berichtet die ecuadorianische Tageszeitung "El Comercio". Mit 19,39 Prozent der abgegebenen Stimmen landete der indigene Kandidat Yaku Pérez beim ersten Wahlgang am 7. Februar 2021 hauchdünn hinter dem Zweitplatzierten, der auf 19,74 Prozent kam.
Der 36 Jahre alte Arauz vom linken Parteienbündnis "Unes" konnte beim ersten Wahlgang 32,72 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Insgesamt 3.033.753 Menschen stimmten für den Ökonom aus Quito. Wegen fehlender absoluter Mehrheit muss er laut Verfassung in einer Stichwahl gegen Lasso antreten. Die Wahl ist für den 11. April 2021 angesetzt. Der indigene Anwalt Pérez und seine Anhänger vom Wahlbündnis "Pachakutik" hatten den ersten Wahlgang wegen des Verdachts auf Wahlbetrug angefochten.
Die Forderung von Pachakutik, die Stimmen in einigen Regionen neu auszuzählen, wurden vom CNE bisher abgelehnt, informiert die Nachrichtenagentur AP. Nach Bekanntgabe des amtlichen Endergebnis erklärte Diana Atameint, Vorsitzende der Wahlkommission, gegen das Wahlergebnis könne nun geklagt werden. Pachakutik kündigte an, Rechtsmittel einzulegen. Derweil berichtet "El Comercio", dass Staatsanwaltschaft und Rechnungshof das digitale Wahlsystem auf Fehler untersuchen würden. Für innenpolitische Spannung sorgt zudem ein Protestmarsch der Patchakutik, der Mitte der Woche in der Hauptstadt Quito eintreffen soll. (bb)