Peru: Castillo-Regierung weist Guerilla-Verbindungen von sich
In Peru wirft die Opposition der neuen Regierung Verbindungen zu terroristischen Organisationen vor und fordert den Rücktritt von fünf Ministern. Der linksgerichtete Präsident Pedro Castillo hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
In Peru hat die neue Regierung des linksgerichteten Präsidenten Pedro Castillo jede Verbindung zur terroristischen Gruppe "Sendero Luminoso" (deutsch: Leuchtender Pfad) und anderen Guerillaorganisationen weit von sich gewiesen. Die rechtspopulistische Partei "Renovación Popular" (RP) hatte in einem öffentlichen Brief an den Kabinettchef Guido Bellido den Rücktritt von fünf Ministern gefordert, berichtet die peruanische Tageszeitung "RPP Noticias" am Dienstag, 3. August 2021.
Bei seiner Antrittsrede am 29. Juli 2021 habe Castillo die "Einheit aller Peruaner" beschworen, so das auf dem Twitter-Account der RP-Fraktion im Parlament veröffentlichte Schreiben. Nach Medienberichten über vermeintliche Verbindungen von Kabinettsmitgliedern zum "Sendero Luminoso" und dem "Movimiento Revolucionario Túpac Amaru" (MRTA) forderten die Rechtspopulisten zudem eine "öffentliche Verurteilung" beider Guerillaorganisationen durch die Castillo-Regierung. Beide Forderungen seien Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit im Parlament, informiert "RPP Noticias".
Kabinettchef Bellido und politische Beobachter werten die lauten Vorwürfe der Opposition als einen weiteren Versuch, das Vertrauen in die demokratisch gewählten Institutionen des Landes zu schwächen. Die Vorwürfe richten sich unter anderem gegen Außenminister Héctor Béjar Rivera. Der Schriftsteller und Soziologe war in den 1960er Jahren Mitglied der Linksguerilla Ejército de Liberación Nacional (ELN). In einem Interview in 2018 hatte der Bildhauer und Dozent an der Hochschule Pontificia Universidad Católica del Perú eine Generalamnestie von Militärs und Ex-Guerilleros angeregt. (bb)