Neue Kampfflugzeuge für eine Milliarde
Kolumbien setzt seinen Aufrüstungskurs der letzten Jahre fort und will mehr als eine Milliarde US-Dollar für neue Kampfflugzeuge ausgeben. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch, dem 24. Juli 2019 unter Berufung auf das kolumbianische Verteidigungsministerium berichtet, liegen der konservativen Regierung von Präsident Iván Duque mehrere Kaufangebote ausländischer Waffenhersteller vor. Bei dem geplanten Waffenkauf sollen die 30 Jahre alten "K-fir"-Jagdflugzeuge israelischer Produktion durch neues Kriegsgerät ersetzt werden.
"Verschiedene Länder, darunter Spanien, Schweden und die Vereinigten Staaten haben bei der kolumbianischen Regierung formale Angebote eingereicht, damit diese ihr Luftwaffengeschwader zur Kontrolle des Luftraums ersetzen kann", so eine Pressemitteilung der kolumbianischen Luftwaffe. Kolumbiens Regierung will trotz des verordneten Sparkurses und der damit verbundenen Mittelkürzungen in anderen Bereichen der öffentlichen Hand mehr Geld für das Militär ausgeben. So steigt der Militärhaushalt in 2019 auf 11,2 Milliarden US-Dollar, was 17,5 Prozent des Gesamthaushalts ausmacht.
In Lateinamerika und der Karibik liegt das Land an der Spitze der Länder mit den höchsten Rüstungsausgaben. Laut dem Forschungsinstitut SIPRI machen die Steuerausgaben für das Militär im Ex-Bürgerkriegsland 3,2 Prozent der Wirtschaftskraft aus (Stand 2018) und liegen damit deutlich über dem Niveau zum Ende des Kalten Krieges (1990: 1,9 Prozent). In den Nachbarländern Brasilien sind es 1,9 Prozent, in Venezuela 1,2 Prozent. Der Ökonom Libardo Sarmiento bezeichnet Kolumbien gegenüber "Contagio Radio" wegen der hohen Militärausgaben als "Kriegswirtschaft". Für den Friedensexperten Camilo Gonzáles Posso gibt es "ohne die Konfrontation mit der FARC keine Rechtfertigung für die erhöhten Ausgaben. (bb)