Militäreinsatz gegen Kupferbergbau-Gegner angeordnet

In Peru hat Präsident Martín Vizcarra den Einsatz der Armee gegen protestierende Kupferbergbau-Gegner angeordnet. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag, dem 4. August 2019 mitteilte, sei ein entsprechendes Präsidial-Dekret vom Staatschef unterschrieben und im Amtsblatt veröffentlicht worden. Dort ist vermerkt, dass das Militär die Nationalpolizei bei der Erfüllung ihrer Aufgaben ab sofort unterstützen darf.
Anlass des Armeeeinsatzes im Inneren ist laut peruanischen Regierungsangaben der Protest von Anwohnern in der Provinz Islay in der Region Arequipa. Seit Mitte Juli gehen Bewohner wieder verstärkt gegen das Mega-Kupferbergbauprojekt „Tía María“ des Bergbauunternehmens "Southern Copper“ auf die Straße. Im selben Monat hatte die Vizcarra-Regierung der Firma die Abbaulizenz für die Kupfervorkommen erteilt. Beim 1,4-Milliarden-Dollarprojekt sollen in den kommenden 20 Jahren jedes Jahr 120.000 Tonnen des Metalls abgebaut werden.
Die Anwohner befürchten den Verlust ihrer Lebensgrundlagen und Vertreibung, vor allem Bauern fühlen sich von dem Megaprojekt bedroht. Auch die Umweltauswirkungen wie die Zerstörung von Ökosystemen und die Auswirkungen auf den Wasserhaushalt sorgen für Widerstand vor Ort. Für Montag hatten die Bergbaugegner einen neuen, unbefristeten Streik angekündigt. Die Regierung will mit dem Militäreinsatz vor allem den strategisch wichtigen Hafen Matarani schützen. Peru ist der weltweit zweitgrößte Kupferproduzent. (bb)