Menschenrechtler kritisieren milliardenschweres Kupferminenprojekt
In Ecuador kritisieren kirchliche Organisationen und Menschenrechtsverteidiger ein umstrittenes milliardenschweres Kupferminenprojekt. Indigene Familien und Kleinbauern seien für dieses Projekt von ihrem Land vertrieben worden, hieß es in einer am Donnerstag (Ortszeit) von der Caritas Ecuador, dem kirchlichen Amazonas-Netzwerk Panamozonica (REPAM) und lokalen Organisationen veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme. Zwar habe der Minenbetreiber nach eigenen Angaben umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro in lokale Unterstützungsprogramme investiert, doch die Folgen für die Umwelt und das soziale Gefüge seien auf wirtschaftlichen Wege nicht mehr auszugleichen. Indigene Gemeinden hätten keinen Zugang zu sauberem Wasser, landwirtschaftliche Anbaugebiete und Unterkünfte seien zerstört oder kontaminiert, Flüsse verunreinigt.
Zudem habe die Betreiberfirma Zugang zu 6.220 Hektar Land erhalten, obwohl laut Gesetz nur 5.000 Hektar zulässig seien. Die unterzeichnenden Organisationen unterstützten den ankündigten Widerstand der in der Region lebenden indigenen Gemeinden. Das im Süden Ecuadors an der Grenze zu Peru liegende Tagebau-Projekt des ecuadorianisch-chinesischen Konsortiums ECSA soll in den nächsten 30 Jahren rund 94.000 Tonnen Kupferkonzentrat pro Jahr fördern. Das Konsortium soll dafür umgerechnet rund 1,2 Milliarden Euro investiert haben.
Ecuador werde damit erstmals Kupfer produzieren, hatte Bergbau-Minister Carlos Perez bei der offiziellen Eröffnung am Donnerstag gesagt. Die ecuadorianisch-chinesische Kooperation wurde noch unter dem ehemaligen linksgerichteten Präsidenten Rafael Correa (2007-2017) eingefädelt. (kna)