Mexiko wieder gefährlichstes Land für Journalisten
Zum vierten Jahr in Folge ist Mexiko das gefährlichste Land für Journalisten. Auf Platz 3 der traurigen Rangliste von Reporter ohne Grenzen steht Haiti.

Brennende Kerze. Symbolfoto: Adveniat/Markus Matzel
Mexiko ist laut der Jahresbilanz von Reporter Ohne Grenzen zum vierten Jahr in Folge das gefährlichste Land für Journalisten. Mindestens 11 Medienschaffende wurden 2022 getötet – mehr als in jedem anderen Land. "Es gelang mehreren Staaten nicht, die bei ihnen grassierende Gewalt einzudämmen und Medienschaffende zu schützen. Allein in Mexiko wurden mindestens elf Journalistinnen und Journalisten ermordet", steht im Bericht von Reporter Ohne Grenzen. Das sind 20 Prozent der Opfer weltweit. Gefolgt wird Mexiko an der traurigen Spitze von der Ukraine (8 Tote) und Haiti (6 Tote).
Weltweit seien 57 Medienschaffende gestorben. Im Jahr 2021 seien es 48 gewesen. Fast 80 Prozent der 2022 getöteten Medienschaffenden wurden wegen ihres Berufs oder ihrer Themen gezielt ermordet. Oft schrieben sie über organisierte Kriminalität und Korruption.
Noch nie so viele Journalisten in Haft weltweit
Insgesamt sind in diesem Jahr sind weltweit so viele Journalisten im Gefängnis gewesen wie nie zuvor. Laut Reporter ohne Grenzen (ROG) erreichte die Zahl mit 533 Inhaftierten einen neuen Rekord. Zwei Drittel von ihnen sitzen ohne Verfahren ein. Reporter ohne Grenzen hat bisher nie eine so hohe Zahl registriert: "Schon im vergangenen Jahr hatte die Zahl der Inhaftierten um 20 Prozent zugenommen, damals auf 470. In diesem Jahr fiel der Anstieg mit 13,4 Prozent etwas geringer aus." Doch die enorm hohe Zahl zeige eines erneut: "Autoritäre Regime gehen verstärkt dazu über, störende Journalistinnen und Journalisten einfach wegzusperren. In den meisten Fällen machen sie sich nicht einmal die Mühe, sie vor Gericht zu bringen."