Mordserie an Journalisten in Mexiko reißt nicht ab

Brennende Kerze. Symbolfoto: Adveniat
In Mexiko ist am Montag, 22. August 2022 (Ortszeit) Medienberichten zufolge erneut ein Journalist getötet worden. Bei dem Opfer handelt es sich laut dem Portal "Informador" um den Lokalreporter Fredid Román, der in Chilpancingo, der Hauptstadt des westmexikanischen Bundesstaates Guerrero, von Unbekannten von einem Motorrad aus erschossen wurde. Wie das Nachrichtenportal Deutsche Welle berichtet, war Román Gründer der inzwischen eingestellten Wochenzeitung "La Realidad" und Kolumnist mehrerer lokaler Medien.
Román ist bereits der 15. Journalist, der seit Jahresbeginn in Mexiko getötet wurde. Erst vor wenigen Wochen hatte der Direktor der Interamerikanischen Gesellschaft der Presse (SIP), Ricardo Trotti, in einem Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) einen größeren politischen Willen der Regierung von Präsident Andrés Manuel López Obrador gefordert. "Der aktuelle Schutzmechanismus für Journalisten ist ineffizient, da es keine spezialisierten Staatsanwaltschaften gibt, um diese Verbrechen zu untersuchen", so Trotti. Die Ermordungen von Journalisten seien nicht nur gegen diese einzelnen Personen gerichtet, sondern zugleich der Versuch, zu verhindern, dass wichtige Informationen oder Recherchen an die Öffentlichkeit gelangen.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Mexiko inzwischen auf Platz 143 von 180 Ländern, Tendenz fallend.