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Kolumbien: Morddrohung gegen Bischof und Priester nach Kritik an Drogenhandel

Die kolumbianische Hafenstadt Buenaventura ist Drehscheibe des Drogenhandels und Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Gruppen. Nachdem der Bischof der Stadt das Leid der Bevölkerung öffentlich angeprangert hat, wird er jetzt mit dem Leben bedroht.

Padre Rafael Castillo informiert sich über Gewalt und Landvertreibung bei Opfern einer Gemeinde im Erzbistum Cartagena. Foto: Adveniat/Tobias Käufer

Padre Rafael Castillo informiert sich über Gewalt und Landvertreibung bei Opfern einer Gemeinde im Erzbistum Cartagena, Kolumbien. Foto: Adveniat/Tobias Käufer

In Kolumbien ist der Bischof der von einer Gewaltwelle heimgesuchten Hafenstadt Buenaventura das Ziel von Morddrohungen. "Seit dem vergangenen Jahr gibt es in Buenaventura Drohungen gegen mein Leben von mächtigen Gruppen, denen meine Positionen nicht passen", sagte Bischof Ruben Dario Jaramillo am Dienstag, 2. März 2021 (Ortszeit) dem Portal "El Tiempo".

Mehrfach hatte der Bischof zuvor offen Stellung bezogen gegen die mächtigen Drogenkartelle, die bewaffneten Banden, die jüngste Gewaltwelle sowie die Vertreibung der Bevölkerung. "Irgendjemand muss sprechen. Es muss eine Stimme geben für die, die keine Stimme inmitten all dieser Schwierigkeiten haben", sagte Jaramillo. Auch der Projektpartner des deutschen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Padre Rafael Martín Castillo Torres, ist mit dem Tod bedroht worden. Seine Arbeit mit Vertriebenen und traumatisierten Opfern des Bürgerkriegs in Montes de Maria musste er einstellen und nach Cartagena zurückkehren.

Zuletzt hatten sich 14 Bischöfe der kolumbianischen Pazifikküste getroffen und über die schwierige Menschenrechtslage in der Region gesprochen. Sie forderten einen Pakt für den Frieden und die Versöhnung in Kolumbien.

Buenaventura ist Drehscheibe des Drogenhandels

Buenaventura ist einer der am härtesten umkämpften Hafenstädte Kolumbiens. Die Stadt gilt als eine wichtige Drehscheibe für den Drogenhandel. In der Region kämpfen rechte paramilitärische Gruppen sowie linke Guerillaorganisationen gemeinsam mit der Drogenmafia um die Vorherrschaft im Drogenhandel.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Wahrheitskommission die Regierung des rechtsgerichteten Präsidenten Ivan Duque dazu aufgefordert, mit den im Land agierenden bewaffneten Gruppen in einen Dialog zu treten, um den Frieden zu stabilisieren.

Die Wahrheitskommission sei der Auffassung, dass das Unterlassen von Verhandlungen mit paramilitärischen Gruppen sowie Guerillabanden zu einer Situation führe, die es sehr schwierig mache, den Frieden zu stärken, sagte Kommissionsmitglied und Projektpartner des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat Leyner Palacios. Die Wahrheitskommission ist eine offizielle Institution, die als Ergebnis des Friedensvertrages mit der ehemaligen Guerilla-Organisation Farc und der Regierung 2016 entstanden war.

Zuvor hatten drei Bischöfe aus der besonders von der Gewalt betroffenen Pazifik-Region zur Solidarität mit der Bevölkerung aufgerufen und die an den jüngsten Gewaltausbrüchen beteiligte rechtsgerichtete paramilitärische Organisation AGC und die linksgerichtete ELN-Guerilla zu einem Waffenstillstand aufgefordert.

Adveniat-Pressemitteilung: Adveniat bestürzt über Morddrohungen gegen kolumbianische Projektpartner – Lateinamerika-Hilfswerk fordert Schutz für Friedensaktivisten 

Quelle: kna, adveniat

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