Kolumbien erlebt blutigstes Jahr seit Friedensabkommen
Kolumbien hat das blutigste Jahr seit Abschluss des Friedensvertrages zwischen der FARC-Guerilla und der Regierung des damaligen Präsidenten Juan Manuel Santos im Jahr 2016 hinter sich. Wie das Portal "La Silla Vacia" in dieser Woche berichtete, wurden 2022 insgesamt 198 Sozial- und Umweltaktivisten in 124 Kommunen und 28 Provinzen getötet. Die Daten basieren auf einer Auswertung der Nichtregierungsorganisationen Indepaz und "Somos Defensores" sowie der Sonderjustiz für den Friedensprozess JEP.
Auch der Amtsantritt des neuen linksgerichteten Präsidenten Gustavo Petro Anfang August, der mit einem neuen Schutzkonzept die Sicherheitslage der Menschenrechtsverteidiger verbessern wollte, hat bislang die Mordserie nicht stoppen können. Laut Indepaz wurden seit Jahresbeginn bereits fünf Aktivisten im Land getötet. Petro hat die Umsetzung eines "totalen Friedens" mit allen bewaffneten Banden im Land zur Kernaufgabe seiner Präsidentschaft gemacht.