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Haiti: Größter TV-Sender muss wegen Treibstoffmangels aufgeben

Die Straßenblockaden krimineller Gangs in Haiti haben einen akuten Treibstoffmangel im Land zur Folge. Der größte Radio- und TV-Sender Haitis musste deswegen sein Programm einstellen. Die generatorbetriebene Stromerzeugung ist ausgefallen. 

Schaltschrank eines kleinen TV-Senders im brasilianischen Amazonasgebiet. Symbolfoto: Adveniat/Thomas Milz

Schaltschrank eines kleinen TV-Senders im brasilianischen Amazonasgebiet. Symbolfoto: Adveniat/Thomas Milz

Wegen Treibstoffmangels hat der größte Sender auf Haiti laut lokalen Medienberichten seinen Betrieb eingestellt. Sowohl das TV- wie auch das Hörfunkprogramm von "Radio Television Caraibe" waren demnach seit Montag, 8. November 2021 (Ortszeit) nicht mehr auf Sendung. Wie viele andere Unternehmen, erzeugt auch der Sender mithilfe von Treibstoffgeneratoren seinen Strom selbst. Durch Straßenblockaden ist in Haiti aber die Treibstoffbelieferung komplett zusammengebrochen. Krankenhäuser meldeten schon vor Tagen den Ausfall von Generatoren; andere Unternehmen reduzierten ihre Produktionszeiten.

Der Treibstoffmangel ist eine Folge von Blockaden durch bewaffnete Banden, die strategische Punkte in der Hauptstadt kontrollierten. Einige von ihnen fordern den Rücktritt von Ministerpräsident Ariel Henry.

Kriminelle Gangs blockieren Warenverkehr

Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. Es wurde in den vergangenen Jahren zusätzlich von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürmen sowie von politischen Unruhen und Kriminalität destabilisiert. Zuletzt sorgten zahlreiche Entführungsfälle für internationales Aufsehen.

Wegen der katastrophalen Lage im Land gibt es eine anhaltende Massenflucht; vor allem in die benachbarte Dominikanische Republik, aber auch nach Nord- und Südamerika. Zuletzt drängten US-Sicherheitskräfte an der Grenze zwischen Mexiko und den USA teils mit Gewalt Migranten aus Haiti zurück, die über den Fluss Rio Bravo in die USA gelangen wollten. Die US-Regierung kritisierte zwar das gewaltsame Vorgehen der Grenzbehörden als inakzeptabel; inzwischen ist aber ein Großteil der Migranten abgeschoben worden.

Quelle: kna

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