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Haiti: 20 Tote bei Kämpfen zwischen Gangs

In Haiti ist in es in der Nacht zu Montag zu Kämpfen zwischen rivalisierenden Banden gekommen. Mehrere Menschen sollen ums Leben gekommen sein. 

Armenviertel in Port-au-Prince (Symbolbild). Foto: Jürgen Escher/ Adveniat 

Neben der Corona-Pandemie und Hurrikan Laura sieht sich die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince nun auch noch mit einer Welle der Gewalt konfrontiert: Im Viertel Bel Air ist es in der Nacht zu Montag zu Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden gekommen. Neben der Schießerei, die sich die Mitglieder der Gangs lieferten, wurden auch Zivilisten angegriffen. Darüber hinaus wurden zahlreiche Häuser angezündet, sodass viele Bewohner fliehen mussten. Medienberichten zu Folge sollen bei dem bewaffneten Kampf 20 Menschen getötet worden sein.

Verantwortlich für die zunehmende Gewalt in Port-au-Prince soll der neue Anführer der Bande G9 sein. Jimmy Cherizier, besser bekannt unter dem Namen Barbecue, ist ein ehemaliger Polizist, dessen Einflussbereich in der Bandenszene der Hauptstadt im vergangenen Jahr rapide gewachsen ist. Ihm soll es gelungen sein, mehrere verfeindete Gangs miteinander zu vereinen, um so noch schlagkräftiger zu werden. Gegen Cherizier wurde wegen eines ähnlich gewaltsamen Vorfalls vor knapp zwei Jahren Haftbefehl erlassen. Bisher wurde er nicht zur Rechenschaft gezogen.

In Haiti gibt es eine Vielzahl gesellschaftlicher Gruppen, die mit der Politik des amtierenden Präsidenten Jovenel Moise nicht zufrieden sind und ihm Korruption vorwerfen. So hat es in der jüngeren Vergangenheit des Inselstaats wiederholt Proteste gegen seine Regierung gegeben. Die Organisation Fondayson Je Klere beschuldigt die Regierung, die bewaffneten Gruppierungen um Jimmy Cherizier zu unterstützen. Andere Stimmen vermuten, dass die Polizei nicht ernsthaft nach dem Gangster fahndet.

Haitis Bischöfe haben die ausufernde Gewalt im Land verurteilt. Anlass ist die Ermordung von Monferrier Dorval, des Präsidenten der Rechtsanwaltskammer von Port-au-Prince, der vor wenigen Tagen auf dem Weg nach Hause erschossen wurde. Die Bischöfe veröffentlichten eine Erklärung, in der sie davor warnen, dass "die endemische Unsicherheit und die Gewalt der bewaffneten Banden“ Haiti direkt in den Abgrund führen würden. Den Behörden und der Polizei werfen die Bischöfe Gleichgültigkeit vor. “Die Menschen haben genug von leerer Rhetorik, falschen Versprechungen und fruchtlosen Ermittlungen. Sie wollen umgehend konkrete und wirksame Maßnahmen, damit die Unsicherheit und Straflosigkeit, die das Elend und die Verzweiflung schüren, endgültig beseitigt werden. Zusammen mit der Bevölkerung: Genug ist genug!", heißt es in dem Schreiben. Laut einem Bericht der Bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden sind zwischen Januar und Juni allein in der Hauptstadt Port-au-Prince 243 Menschen Opfer bewaffneter Gewalt geworden.

aj (fides, prensa-latina, telesur)

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