El Salvador: Wenig Vertrauen der Bevölkerung in den Bitcoin

Symbolbild (Kryptowährung Bitcoin): Many Wonderful Artists, CCO1.0
In El Salvador vertrauen immer weniger Menschen der Kryptowährung Bitcoin als legalem Zahlungsmittel. 70,1 Prozent der Bevölkerung des mittelamerikanischen Landes würden der digitalen Währung misstrauen, so eine Ende letzter Woche veröffentlichte Umfrage in El Salvador. Die 6,5-Millionen-Einwohnernation ist das erste Land der Welt, das den Bitcoin am 7. September 2021 als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt hat.
Laut der Studie des Instituts für öffentliche Meinung (IUDOP) der Universidad Central América (UCA) hätten 34,8 Prozent der Bevölkerung gar kein Vertrauen in das Kryptogeld. 35,3 Prozent gaben an, wenig Vertrauen zu haben. Nur 14,1 Prozent erklärten, sie würden dem Bitcoin voll und ganz vertrauen, informiert die UCA über ihren Twitteraccount. Ebenfalls eine Mehrheit sei davon überzeugt, dass entweder die Regierung, die Reichen oder ausländische Unternehmen von dem neuen Zahlungsmittel profitieren würden. Trotz des geringen Vertrauens habe jeder zweite Salvadorianer die staatliche Bitcoin-App "Chivo Wallet" auf sein Smartphone geladen.
Allerdings würde rund die Hälfte davon den Bitcoin nicht für Käufe nutzen, sondern habe die App installiert, um von einem garantierten 30-Dollar-Starterbonus zu profitieren. Seit der Einführung von Bitcoin als Zahlungsmittel hagelt es massive Kritik an dem Vorhaben von Präsident Najib Bukele. Neben der Intransparenz bei der staatlichen Subventionierung und dem Kauf der Kryptowährung sind die massiven Kursschwankungen ein unkalkulierbares Risiko für den Staatshaushalt des Landes. Berechnungen des US-amerikanischen Wirtschaftsmagazins "Bloomberg" wurden bisher rund 71 Millionen Dollar an öffentlichen Geldern für den Kauf von mindestens 1.391 Bitcoins ausgegeben (Stand: Anfang Januar 2022). Angesichts der Kursschwankungen haben die öffentlichen Kassen damit aktuell einen Verlust von etwa 14 Prozent eingefahren. (bb)