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Chile |

Deutschland: 746.000 Euro an Opfer der Colonia Dignidad ausbezahlt

Von dem Hilfsfonds für die Opfer der ehemaligen deutschen Sekte "Colonia Dignidad" in Chile haben bislang 95 Menschen profitiert. Darüber hinaus unterstützt Deutschland die Alten- und Pflegestation auf dem ehemaligen Sektengelände.

Das Gelände der ehemaligen Sekte "Colonia Dignidad" in Chile. Foto: Villa Baviera, Xarucoponce, CC BY-SA 3.0

Das Gelände der ehemaligen Sekte "Colonia Dignidad" in Chile. Foto: Villa Baviera, Xarucoponce, CC BY-SA 3.0

An Opfer der Colonia Dignidad sind bislang 746.000 Euro ausbezahlt worden. 95 Personen hätten je 7.000 Euro erhalten, an 27 Personen seien zusätzlich Hilfsleistungen in Höhe 3.000 Euro gegangen, teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Die Zahlungen erfolgten auf Basis des Hilfskonzepts für die ehemaligen Bewohner der Kolonie, auf das sich eine gemischte Kommission aus Parlamentariern und Vertretern der Bundesregierung 2019 verständigt hatte. Mit der Umsetzung ist die Internationale Organisation für Migration (IOM) betraut.

Die Colonia Dignidad wurde Anfang der 1960er Jahre von dem gebürtigen Bonner Paul Schäfer (1921-2010) in Chile gegründet. Auf der Anlage rund 350 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago versprach der aus einem freikirchlichen Umfeld stammende Laienprediger seinen Anhängern ein "urchristliches Leben im Gelobten Land". Tatsächlich führte Schäfer ein diktatorisches Regime und schottete die Sektenmitglieder von der Außenwelt ab.

Zu den Verbrechen zählten unter anderem Freiheitsberaubung, Zwangsarbeit und Sklaverei, Kindesmissbrauch, Körperverletzung, Folter und Verabreichung von Psychopharmaka ohne medizinische Indikation. Während der Militärdiktatur (1973-1990) wurden in der Colonia Dignidad Hunderte Regimegegner vom chilenischen Geheimdienst gefoltert und Dutzende ermordet.

Der ebenfalls im Hilfskonzept vorgesehen Fonds "Pflege und Alter" für jene Opfer, die keinen Zugang zum deutschen Sozialsystem haben, ist nach Auskunft des Auswärtigen Amtes noch nicht einsatzbereit. Man arbeite jedoch an der Ausgestaltung, hieß es. Das Auswärtige Amt trage aktuell die Kosten für Fachpersonal in der Alten- und Pflegestation in der auf dem Colonia-Gelände liegenden "Villa Baviera".

Quelle: kna

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