Costa Rica: Studie sieht Milliardengewinn durch Dekarbonisierung
Bis zum Jahr 2050 will Costa Rica nur noch so viel CO2 produzieren, wie die eigenen Wälder absorbieren können. Die Umstellung auf klimafreundliche Technologie soll unter dem Strich finanziell gewinnbringend sein, wie eine Studie belegt.
Costa Rica würde laut einer am Dienstag, 24. November 2020 (Ortszeit), veröffentlichten Studie bei der Umsetzung des angestrebten Nationalen Plans zur Dekarbonisierung der Wirtschaft bis zum Jahr 2050 umgerechnet etwa 40 Milliarden Euro Gewinn machen. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher laut einem Bericht der Tageszeitung "Nación" in einer zweijährigen Untersuchung, die im Rahmen eines virtuellen Meetings der Interamerikanischen Entwicklungsbank (BID) vorgestellt wurde. Beteiligt an der Studie waren auch die Universität von Costa Rica, die RAND Corporation und die Regierung des mittelamerikanischen Landes. Würde der Plan umgesetzt, würde Costa Rica im Jahr 2050 nur noch so wenig CO2 produzieren, dass dieses von den eigenen Wäldern adsorbiert werden würde.
Der Studie zufolge gibt es zwei Hauptsäulen im Klimaplan, durch die die Einsparungen erzeugt werden sollen: den öffentlichen und privaten Verkehr sowie die Nutzung von Land, vornehmlich in den Bereichen Viehzucht, Ackerbau und Forstwirtschaft. In diesen Bereichen wird die größte Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen erwartet und gleichzeitig auch der größte wirtschaftliche Nutzen.
Ende Februar 2019 hatte Costa Rica bereits erstmals den nationalen „Plan zur Dekarbonisierung" öffentlich vorgestellt. Demnach soll beispielsweise der öffentliche Transport mit Bussen, Taxis und Zügen bis 2050 „zur ersten Mobilitätsoption der Bevölkerung“ werden. Beim Hausbau sollen klimafreundliche Technologien zum Einsatz kommen und in der Landwirtschafts Nachhaltigkeitsstandards gelten.
Bereits jetzt gewinnt Costa Rica seinen Strom fast vollständig aus regenerativen Quellen, wie Wasser, Geothermie und Wind. Rund ein Viertel der Landesfläche ist unter Naturschutz gestellt.