Brasilien: Gerichtsurteil gegen Goldabbau im Amazonasgebiet
Ein brasilianisches Bundesgericht hat am Montag, 25. April 2022 bestätigt, dass die Aufhebung einer Umweltlizenz für eine Goldmine im Tagebau im Bundesstaat Pará rechtens ist. Würde diese Mine in Betrieb gehen, wäre es die größte im Amazonasgebiet. Abgebaut werden soll auf insgesamt 24 Quadratkilometern. Das Unternehmen Belo Sun Mining Corp. war gegen die Entscheidung desselben Gerichts aus dem Jahr 2017 in Berufung gegangen. Damals hatte es geheißen, die in der Region lebenden indigenen Völker seien nicht ausreichen konsultiert worden und die Studie über die sozialen und ökologischen Auswirkungen des Projekts entsprächen nicht den Anforderungen der Indigenenbehörde Funai. Nun bestätigte das Gericht mit Drei gegen Null Stimmen das Urteil. Belo Sun kann bei einer höheren Gerichtsinstanz erneut in Berufung gehen.
Örtliche Bevölkerung nicht eingebunden
Das Projekt Volta Grande (Große Schleife) befindet sich an den Ufern des Xingu-Flusses im Bundesstaat Pará, rund 20 Kilometer entfernt vom Wasserkraftwerk Belo Monte, dem drittgrößten der Welt. Dieses hat dazu geführt, dass der Fluss unterhalb des Staudamms weniger Wasser führt, und beeinträchtigt den Fischfang und somit die Ernährung der örtlichen Bevölkerung. Belo Sun behauptet, die dort lebenden indigenen Völker ausreichend konsultiert zu haben. Nach Aussagen der Firma sei die nächstgelegene indigene Gemeinde mehr als zehn Kilometer entfernt, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Die Bundesstaatsanwaltschaft hält dem entgegen, dass nur offiziell abgegrenzte Gebiete berücksichtigt wurden, nicht aber indigene Gemeinden außerhalb dieser, wie es erforderlich sei. Bundesstaatsanwalt Felício de Araújo Pontes Jr. sprach von einem weiteren Sieg für die indigene Bevölkerung und die Uferbewohner der Großen Schleife des Xingu. Diesen seien die verheerenden Auswirkungen bewusst, welche ein Bergbauprojekt in der Region haben könnte. Das Urteil zeige die Widerstandsfähigkeit der örtlichen Bevölkerung.