Bischof Baez: Zustand inhaftierter Oppositioneller in Nicaragua dramatisch

Symbolbild Gefängnis. Foto: Adveniat/Bastian Bernhardt
Der im Exil lebende nicaraguanische Bischof Silvio Báez hat schwere Vorwürfe gegen die sandinistische Regierung von Präsident Daniel Ortega erhoben. Politische Gefangene in dem mittelamerikanischen Land seien Opfer von Folter einer grausamen Diktatur, die keine Grenzen kenne, schrieb Báez im Kurznachrichtendienst Twitter.
Inhaftierte Oppositionelle litten unter Gedächtnisverlust, dem Verlust von Zähnen und Gewicht, Ohnmachtsanfällen und Isolationshaft, zitiert das Portal "Diario Libre" den von Papst Franziskus vor knapp drei Jahren wegen Morddrohungen aus Nicaragua ins Ausland versetzten Weihbischof aus Managua. Zuvor hatten Familienangehörige von 40 im Gefängnis Nuevo Chipote inhaftierten Oppositionellen über dramatische Gesundheitszustände der Gefangenen berichtet.
Oppositionskandidaten von Wahl ausgeschlossen
Nicaragua erlebt seit April 2018 eine Krise mit landesweiten Protesten gegen die linksgerichtete Ortega-Regierung. Seit Beginn kamen rund 350 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Die katholische Kirche in Nicaragua, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisieren immer wieder Menschenrechtsverletzungen der Regierung. Vor den Wahlen Anfang November wurden mehrere Präsidentschaftskandidatinnen und -kandidaten verhaftet, die allesamt als Rivalen des amtierenden Präsidentenpaares Daniel Ortega (Präsident) und seiner Ehefrau Rosario Murillo (Vizepräsidentin) galten. Ortega gewann die Wahl, zahlreiche Länder erkennen den Sieg jedoch nicht an.