Argentinien: IWF-Direktorium entscheidet über Umschuldung

Gebäude der argentinischen Nationalbank in der Hauptstadt Buenos Aires. Foto (Symbolbild): Adveniat/Jürgen Escher
Argentinien steht kurz vor der Vergabe einer Schuldenumstrukturierung seiner Verbindlichkeiten beim Internationalen Währungsfonds (IWF). Nachdem der argentinische Senat der hochverschuldeten 45-Millionen-Einwohnernation vergangene Woche seine Zustimmung zur Refinanzierung gegeben hatte, entscheidet der IFW-Vorstand in der US-Hauptstadt Washington am heutigen Freitag, 25. März 2022 über die Genehmigung des Abkommens, berichtet die argentinische Tageszeitung "Página12".
Über eine erneute Kreditvergabe und gestreckte Rückzahlungszeiträume soll Argentinien in die Lage versetzt werden, seine Staatsschulden beim IWF in Höhe von 45 Milliarden US-Dollar zu begleichen. Die IWF-Hilfe war 2018 unter der wirtschaftsliberalen Regierung von Ex-Präsident Mauricio Macri beantragt und ausgezahlt worden. Mit der heute erwarteten Zustimmung des IWF-Verwaltungsrats wird eine eine erste Auszahlung von 9,8 Milliarden Dollar möglich, mit der kurzfristige Forderungen von 2,8 Milliarden Dollar beglichen werden müssen. Auch die aufgebrauchten Reserven der Zentralbank sollen mit der internationalen Finanzhilfe gestützt werden, so das Blatt.
Zu Wochenbeginn hatte sich die IWF-Spitzenvertreterin Kristalina Georgieva mit Argentiniens Staatspräsident Alberto Fernández und Wirtschaftsminister Martín Guzmán per Videoschalte besprochen. Der sozialdemokratische Politiker versprach, dass sein Wirtschaftsprogramm zum Erfolg führen werde. Über weitere Staatsschulden Argentiniens hatte Wirtschaftsminister Guzmán in dieser Woche mit der internationalen Gläubigervereinigung "Club von Paris" verhandelt, informiert die staatliche Nachrichtenagentur "Telam". Dabei seien neue Bedingungen ausgehandelt worden, um die Schulden des chronisch verschuldeten Staates begleichen zu können. (bb)