Argentinien: Armut in den Städten wächst
Laut einer Studie können in Argentinien 22 Prozent der städtischen Haushalte ihren Nahrungsmittelbedarf nicht mehr aus eigener Kraft decken. Angesichts wachsender Armut warnt die katholische Kirche davor, dass dies sich zuspitzende soziale Situation außer Kontrolle geraten könnte.
Die wachsende Armut in Argentinien erfasst immer mehr Teile der Bevölkerung: Laut einer Studie der katholischen Universität Buenos Aires können zwei von zehn Haushalten die eigene Nahrungsmittelversorgung nicht mehr sicherstellen. Insgesamt seien landesweit 22 Prozent der urbanen Haushalte von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen, berichtete das kirchliche Portal AICA am Wochenende.
Der Vorsitzende der Argentinischen Bischofskonferenz, Bischof Óscar Ojea Quintana, hatte erst jüngst angesichts der sich zuspitzenden sozialen Situation gewarnt. "Wir sind am Limit", sagte Ojea. "Wenn die Aufmerksamkeit für das Ausmaß der vorhandenen Not verloren geht, können wir in Situationen geraten, die außer Kontrolle geraten können." Argentiniens linksgerichteter Präsident Alberto Fernández hatte bei seinem Wahlsieg 2019 versprochen, die Armutsbekämpfung und den Hunger ins Zentrum seiner Politik zu stellen.