Armenpriester fordern Corona-Hilfe für Elendsviertel in Argentinien
In einem Brief haben Armenpriester aus Buenos Aires mehr öffentliche Corona-Hilfen für die Bewohner von Armenvierteln gefordert und vor den Folgen der Corona-Ausnahmesituation für die Ärmsten gewarnt. Während der Corona-Pandemie trete die Armut und die soziale Ungleichheit in Argentiniens Hauptstadt massiv zum Vorschein. Darum benötige es "intelligente Präsenz des Staates", zitiert die Nachrichtenagentur "Vatican News" am Donnerstag, den 7. Mai 2020 aus der gemeinsamen Mitteilung der "Curas Villeros".
In den Armenvierteln, vor allem der Villa 31 im Stadtteil Retiro, würde sich das Corona-Virus stark ausbreiten. Besonders in Zeiten, in denen Hygiene oberstes Gebot ist, sei die Versorgung mit Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser nicht gewährleistet, schlagen die katholischen Geistlichen Alarm. Zu den gesundheitlichen Problemen kämen Probleme durch Arbeitsplatzverlust und Verdienstausfällen. Eine der Forderungen der Armenpriester ist die Auszahlung eines Wohngeldes.
Verfasst wurde der Brandbrief anlässlich des Gedenktages für den Armenpriester und Volkshelden Carlos Mugica. Am 11. Mai wird wie jedes Jahr des Tages seiner Ermordung gedacht. 1974 war der Anhänger des "Movimiento de Sacerdotes para el Tercer Mundo" (MSTM) von antikommunistischen Todesschwadronen erschossen worden. Rund 20 Jahre später ließ Papst Franziskus, damals Erzbischof von Buenos Aires, die sterblichen Überreste Mugicas in einer Prozession in die Pfarrei Cristo Obrero in die Villa 31 überführen. In der Armensiedlung leben rund 25.000 Menschen auf engem Raum zusammen. (bb)