Wütende Opferfamilien stellen Sarg mit Leiche vor Ministerium
In Mexiko gelten rund 61.637 Menschen als vermisst. Um auf den fehlenden Willen des Staates zur Aufklärung aufmerksam zu machen, haben Opferfamilien vor dem Innenministerium einen Sarg mit einer Leiche aufgestellt.
In Mexiko haben am Donnerstag Familien von vermissten Menschen vor dem Innenministerium mit einem aufgestellten Sarg auf die fehlende Unterstützung des Staates aufmerksam gemacht. In dem Sarg befanden sich die sterblichen Überreste eines Opfers, wie die Tageszeitung "El Universal" berichtet. Die Leiche von Javier Gonzalez Balcazar war demnach im Juni 2019 in einem Massengrab gefunden worden.
Die Demonstranten kritisierten, dass für die Opferunterstützung zuständige Kommission CEAV keine Hilfsmittel für Beerdigungen zahle. Eine Sprecherin der Demonstranten erklärte, dass wenn keine Unterstützung an weitere fünf Familien gezahlt werde, in den nächsten Wochen jeweils mittwochs von Familien ein weiterer Sarg mit Überresten eines Opfers vor dem Innenministerium aufgestellt werde.
In Mexiko steht den Opfern von Gewaltverbrechen per Gesetz eine Unterstützung des Staates zu. Laut einer im vergangenen Jahr von der Regierung veröffentlichten Statistik gibt es in Mexiko 61.637 vermisste Personen.