Weltgesundheitsorganisation: Covid-19-Impfstoffe für Lateinamerika knapp

Die lateinamerikanischen Länder werden über Monate hinweg nicht über ausreichende COVID-19-Impfstoffe verfügen. Dies geht aus dem jüngsten Corona-Briefing der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor, das am Mittwoch, 9. Dezember 2020 in Washington veröffentlicht wurde. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, stünden genügend Impfstoffe für alle rund 500 Millionen Latinos und Latinas wohl frühestens ab 2022 zur Verfügung.
Bis ausreichende Mengen an Impfstoffen für alle Bürgerinnen und Bürger verfügbar sind, müssten die Regierungen detaillierte Impfpläne erstellen. Dabei müssten sie sich zunächst auf Beschäftigte im Gesundheitswesen, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen konzentrieren, so die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO), die regionale WHO-Niederlassung für Amerika. Die Länder sollten zunächst danach streben, 20 Prozent der Bevölkerung zu impfen, erklärte die PAHO.
"Es wird viele Monate dauern, bis die notwendigen Impfstoffe vorliegen, um die Übertragung des Coronavirus zu unterbrechen", sagte Jarbas Barbosa, stellvertretender Direktor der PAHO. In der Zwischenzeit sollten Abstandsregeln, Maskenpflicht und Hygieneregeln unter keinen Umständen gelockert werden. Noch ist laut Gesundheitsexperten nicht geklärt, wie hoch der Anteil der geimpften Bevölkerung sein muss, um Herdenimmunität zu erreichen. WHO-Schätzungen gehen von rund 70 Prozent aus. Derweil kündigt Mexiko an, man werde in der kommenden Woche mit ersten Impfungen beginnen, so die Nachrichtenagentur AP. Ecuador gab bekannt, im Januar 2021 erstmals Menschen zu impfen. (bb)