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UN: Ungleiche Ernährungslage für Kinder in Lateinamerika

Unter Kindern in Lateinamerika ist Hunger und Übergewicht sehr ungleich verteilt. Oft entscheidet darüber die Herkunftsregion. Zu diesem Schluss kommt ein neuer Bericht der Vereinten Nationen. 

Die Corona-Pandemie könnte die Ernährungslage in Lateinamerika erschweren (Symbolbid). Foto: Florian Kopp 

In Lateinamerika und der Karibik gibt es einem UN-Bericht zufolge besonders große Unterschiede bei der Fehlernährung von Kindern. Der am Mittwoch vorgestellte Bericht analysiert das Vorkommen von Übergewicht wie von Unterentwicklung bei Kindern unter fünf Jahren. Demnach gibt es in generell wenig entwickelten Regionen beide Formen von Fehlernährung mehr als doppelt so häufig wie in besser entwickelten.

Landesweite Zahlen verdeckten die teilweise große Ungleichheit in den Staaten des Kontinents, heißt es in dem in Rom und Santiago de Chile vorgestellten Bericht. Erarbeitet wurde dieser von den UN-Organisationen FAO, WHO, Unicef, dem Welternährungsprogramm (WFP) und dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD).

So seien in wenig entwickelten Regionen gut 13 Prozent der Kinder übergewichtig, in besser entwickelten nur 6,6 Prozent. Ähnliches gilt für Unterernährung, die über ein Viertel aller Kinder in benachteiligten Gegenden treffe, aber nur knapp 12 Prozent in normal entwickelten. Regierungen müssten daher ihre Maßnahmen zielgenauer zuschneiden, heißt es in dem Bericht.

In jeder fünften untersuchten Region gebe es beide Formen von Fehlernährung überproportional. Diese Gegenden seien oft ländlich; die Menschen dort - darunter viele Indigene und Personen afrikanischer Abstammung - litten unter großer Armut. Ansonsten gibt es dem Bericht zufolge Übergewicht eher in Großstädten - dort vor allem unter den Armen, Unterernährung dagegen auf dem Lande. Die Staaten mit der größten Ungleichheit innerhalb des Landes seien Jamaika (17,5 Prozentpunkte), Guyana (14,7), Panama (14), Bolivien (12,7) und Peru (10 Prozentpunkte).

Lateinamerika: 13 Millionen mehr Menschen leiden an Hunger

Insgesamt litten 2019 in Lateinamerika 47,7 Millionen Menschen Hunger, dies seien 13 Millionen mehr als fünf Jahre zuvor. Jeder dritte Lateinamerikaner, mehr als 190 Millionen Menschen, leben dem Bericht zufolge in einer mittleren oder schweren Ernährungsunsicherheit. Durch die Pandemie sei diese Not noch einmal verschärft worden. Bei den Folgen des Coronavirus hebt der Bericht auch eine Ungleichheit hervor: "Die Pandemie trifft besonders die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen und Gebiete, in denen es mehr informelle Arbeitsplätze gibt, die Einkommen niedriger und gesunde Lebensmittel knapp sind."

Nach Aussage der IFAD-Direktorin für Lateinamerika und die Karibik, Rossana Polastri, ist es "dringend notwendig, in ländliche Gebiete und in Familienbetriebe zu investieren". Zum einen seien ländliche Bevölkerungen am stärksten von Unterernährung betroffen; zum anderen sei es in diesen Regionen, in denen die Kosten für gesunde Ernährung weltweit am höchsten sind, entscheidend, "Zugang zu nahrhaften, vielfältigen und erschwinglichen Nahrungsmitteln zu begünstigen". Dies könne aber "nur durch die Unterstützung bäuerlicher Familienbetriebe erreicht werden".

kna 

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