Waldbrände setzen bedrohten Tierarten zu
Der Jaguar ist ohnehin vom Aussterben bedroht. Auch andere Tierarten befinden sich aufgrund der verheerenden Brände in Gefahr.

Der Jaguar gehört in ganz Lateinamerika zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten. Foto: Flickr, Darren Garlick, CCO1.0
Neben dem Jaguar leiden zum Beispiel Gürteltiere, Tukane und Aras. Neben diesen für den Regenwald symbolhaften Tieren sind aber auch kleine Säugetiere in den Flammen ums Leben gekommen. Iván Arnold, Direktor der Nichtregierungsorganisation Fundación Naturaleza, Tierra y Vida (Nativa) zeichnet ein düsteres Bild. Auch jene Tiere, die die Brände überlebt hätten, drohten zu sterben, da großflächig Wasser und Nahrung fehlten. Zudem sei das Feuer in einigen Teilen Boliviens, wie dem Chaco, noch nicht zum Erliegen gekommen. Im Grenzgebiet zu Paraguay im Südosten sind mindestens 2.500 Quadratkilometer verbrannt. Arnold spricht von einem "großen Friedhof". Auch schnelle Tiere konnten sich teilweise nicht mehr retten. Bei Vögeln kam der Nachwuchs ums Leben, da Nester verbrannten.
Tiere könnten in besiedelten Gebieten Nahrung suchen
Jaguare und Ameisenbären, die dem Inferno entfliehen konnten, drohen dennoch umzukommen, sollten sie nicht Gegenden erreichen, in denen es Wasser gibt. Jaguare, die sich auf der Nahrungssuche besiedeltem Gebiet nähern, in dem Viehzucht betrieben wird, droht wiederum der Abschuss. Die Brände könnten außerdem dazu führen, dass Tukane und Aras, die sich üblicherweise in einem bestimmten Gebiet bewegem, Städte aufsuchen. Dort könnten sie gefangen werden oder erneut keine Nahrung finden.
Iván Arnold sieht nur eine Möglichkeit, dass sich niedergebranntes Land allmählich wieder erholen kann: dieses strikt für unantastbar zu erklären. Der Mensch soll der Natur nicht ins Handwerk pfuschen, da die Regeneration ohnehin eine lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Einige der in Bolivien von den Waldbränden betroffenen Gebiete leiden unter Dürre, Regen fällt hier nur in sehr kurzen Phasen. Daher hat das Feuer leichtes Spiel.