Vertreibungen im Grenzgebiet zwischen Venezuela und Kolumbien
Bewaffnete Kämpfe zwischen linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs haben im Grenzgebiet zwischen Venezuela und Kolumbien zu einer Vertreibung von 300 Menschen geführt. Nach Angaben der kolumbianischen Polizei fanden die Auseinandersetzungen auf venezolanischem Gebiet statt. Kolumbianische Behörden sagten eine schnelle Hilfe zu: "Im Moment ist die venezolanische Grenze geschlossen, wir gehen davon aus dass es bis zu 500 vertriebene Menschen gibt", sagte Maria Virginia Torres, Bürgermeisterin der kolumbianischen Grenzgemeinde Puerto Santander, dem Sender Caracol.
Wegen der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Lage haben inzwischen drei bis fünf Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen. Die Zahl der allein in Kolumbien lebenden Venezolaner wird auf rund 1,6 Millionen Flüchtlinge und Migranten geschätzt. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR schätzt, dass bis Ende 2020 mehr als sechs Millionen Venezolaner wegen der katastrophalen Versorgungslage und der staatlichen Repression ihre Heimat verlassen haben werden. Es ist die derzeit größte Flüchtlings- und humanitäre Krise in Lateinamerika.