Venezuela: Warnung vor Umweltkatastrophe durch Öl-Tanker
Vor der venezolanischen Karibikküste droht Kritikern der Maduro-Regierung zufolge eine Umweltkatastrophe. Der Vorsitzende der regierungskritischen Vereinigten Föderation der Ölarbeiter Venezuelas (FUTPV) Eudis Girot warnte, dass die Öllagerplattform "Nabarima" im Golf von Paria im Begriff zu sinken sei. Das Schiff habe eine Lagerkapazität von 1.300.000 Fässern Rohöl. Wieviel Öl an Bord ist, sei nicht klar, berichtet die Tageszeitung "El Universal" zu Wochenbeginn.
Gegenwärtig treibe der Maschinenraum der Nabarima mit einer leichten Schieflage auf der rechten Steuerbordseite. Die "FSO Nabarima" ist ein Doppelhüllen-Tankschiff ohne Motor, das als schwimmende Öllagereinheit dient. Girot warnte, dass das gelagerte Öl "dabei sei auszufließen". Er wies darauf hin, dass die Plattform wegen hohen Alters und mangelnder Wartung in einem sehr schlechten Zustand sei. Unterdeck und mehrere Ausrüstungsgegenstände stünden bereits unter Wasser.
Öl soll abgeladen werden
Die italienische Ölfirma Eni, die das Gemeinschaftsunternehmen Petrosucre als Minderheitspartner mit der staatlichen Ölfirma PDVSA betreibt, erklärte laut der Nachrichtenagentur AP, dass derzeit kein Risiko einer Ölpest bestehe. Das Tankschiff sei „stabil“. Die jüngsten Überschwemmungen des Schiffes seien „adressiert und gelöst“ worden, sagte Eni. Mit PDVSA arbeite man bei der Entladung des Öls aus der Nabarima zusammen.
Bereits im August letzten Jahres hatte die Präsidentin der Ständigen Umweltkommission der Nationalversammlung, María Gabriela Hernández, vor der Gefahr einer drohende Ölpest an den Küsten von Paria durch die Nabarima gewarnt. Würden keine Maßnahmen getroffen, könnten die Gezeiten den Tanker kentern lassen. Anfang August waren im Nationalpark Morrocoy nach einem Erdöl-Leck etwa 20.000 Barrel Öl aus der Raffinerie El Palito im Bundesstaat Carabobo freigesetzt worden. (bb)
