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Sauerstoff aus Venezuela erreicht die Amazonasmetropole Manaus

Venezuela schickt Tankwagen mit Sauerstoff in Brasiliens Amazonasmetropole Manaus. Während der zweiten Corona-Welle ist die Situation in der Region aus Kontrolle geraten.  

Brasilien geht in der Corona-Krise der Sauerstoff aus

Coronavirus-Modell. Bild: Flickr, CCO1.0

Inmitten des Corona-Notstands in nordbrasilianischen Krankenhäusern haben fünf Tankwagen mit Sauerstoff aus Venezuela die brasilianische Stadt Manaus erreicht. Das berichtet die Zeitung "Folha de S. Paulo" (Mittwoch). Venezuelas Machthaber Nicolas Maduro hatte die Hilfe am Sonntag angeboten. Die Lieferung ist eine diplomatische Demütigung für Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro, der sich bisher stets abfällig über die Versorgungslage in Venezuela geäußert hat.

Die Tankwagen legten rund 1.500 Kilometer durch den nordbrasilianischen Amazonaswald zurück, um nach Manaus zu gelangen. Die insgesamt rund 107.000 Kubikmeter Sauerstoff werden den Angaben zufolge nur für zwei Tage reichen. Derzeit verbrauchen die überfüllten Krankenhäuser in Manaus täglich 76.000 Kubikmeter, während das die Stadt versorgende Unternehmen White Martins lediglich 28.200 Kubikmeter pro Tag produziert. Der venezolanische Sauerstoff stammt aus den dortigen Beständen von White Martins.

Maduro hatte den Sauerstoffmangel in Manaus am Sonntag als "Skandal" bezeichnet. Bolsonaro verwies daraufhin auf die schwere Versorgungskrise in Venezuela. Bei einem Besuch in Washington im März 2019 hatte Bolsonaro gegenüber US-Präsident Donald Trump erklärt, Brasilien "stehe bereit", um Venezuela "Freiheit und Demokratie" zu bringen. Beide Länder sollen damals über eine gemeinsame militärische Intervention zum Sturz Maduros beraten haben, berichteten Experten.

Katastrophale Zustände in Manaus 

Bolsonaros Regierung kämpft derzeit mit einer zweiten Covid-19-Welle. Gesundheitsminister Eduardo Pazuello hatte am Montag zugegeben, bereits seit dem 8. Januar über den Sauerstoffmangel in Manaus informiert zu sein. Die Regierung reagierte jedoch erst eine Woche später, nachdem Medien ausgiebig über die katastrophalen Zustände auf den Intensivstationen berichteten.

Am Dienstag wurde bekannt, dass auch in anderen Regionen Amazoniens den Krankenhäusern der Sauerstoff ausgehe. Es mehren sich Berichte über erstickte Patienten. Brasiliens Opposition plant nun, ein Amtsenthebungsverfahren gegen Bolsonaro wegen dessen Passivität bei der Bekämpfung der Pandemie einzureichen.

Unterdessen meldete sich angesichts der Zustände in Manaus auch Papst Franziskus zu Wort. Er bete für alle, die unter der Corona-Pandemie litten, sagte er am Mittwoch in seiner wöchentlichen Videoansprache. "Das gilt vor allem für die Menschen in Manaus im Norden Brasiliens. Der barmherzige Vater helfe euch in diesem schwierigen Moment."

kna 

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