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Peru: Justiz will Prozess gegen Ex-Präsident Fujimori

Justizpalast in Perus Hauptstadt Lima. Foto (Symbolbild): Palacio de Justicia. Lima, Perú., Art DiNo​​​​​​​, CC BY-SA 4.0

Justizpalast in Perus Hauptstadt Lima. Foto (Symbolbild): Palacio de Justicia. Lima, Perú.Art DiNoCC BY-SA 4.0

Perus Justiz nimmt einen neuen Anlauf, um Ex-Präsident Alberto Fujimori (1990-2000) wegen der Zwangssterilisation zehntausender armer und überwiegend indigener Frauen vor Gericht zu stellen. Die zuständigen Behörden würden zeitnah einen Antrag beim Nachbarn Chile stellen und einen zurückliegenden Auslieferungsantrags für den 83-Jährigen rechtssicher erweitern, berichtet die Nachrichtenagentur AFP über eine Online-Anhörung mit Staatsanwältin Carmen Rosa Crisostomo Ende vergangener Woche.

Voraussetzung für eine Verfahrenseröffnung gegen den in Haft sitzenden Fujimori ist eine Zustimmung des Obersten Gerichts in Chile, berichtet die Nachrichtenagentur Mercopress. Im Jahr 2000 war der japanischstämmige Politiker wegen Korruptionsvorwürfen nach Japan geflohen. 2005 wurde er in Chile verhaftet, 2007 nach Peru ausgeliefert und zu 25 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Der damalige Auslieferungsbescheid enthielt jedoch nicht den Tatvorwurf der Zwangssterilisationen. Auch gegen die Ex-Gesundheitsminister Alejandro Aguinaga, Marino Costa Bauer und Eduardo Jong Motta werde ein Strafverfahren eröffnet, informiert die Tageszeitung „La República“.

Mit einer Entscheidung des Obersten Gerichts in Chile wird nicht vor in einem Jahr gerechnet. Fujimoris Regierung hatte 1996 ein Familienplanungsprogramm zur Armutsbekämpfung aufgelegt. Durch Senkung der Geburtenrate sollte das Wirtschaftswachstum in dem südamerikanischen Land angekurbelt werden. Die Sterilisationen hauptsächlich indigener Frauen erfolgten offiziell freiwillig. Rund 270.000 Frauen, von denen viele kein Spanisch sprechen, wurden nach eigenen Angaben ohne Vorabinformation und Zustimmung und damit gegen ihren Willen unfruchtbar gemacht. 18 Frauen starben nach dem Eingriff. (bb)

bb (Mercopress, AFP, LaRepública)

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