Paraguay: Kongress ruft Notstand wegen Bränden aus
Wegen anhaltender Dürre und Hitze sind in mehreren Regionen Paraguays Brände ausgebrochen. Die Hauptstadt Asunción liegt unter einer Rauchwolke.
Wegen der sich im ganzen Land ausbreitenden Brände von Wäldern und Buschland hat Paraguays Kongress den nationalen Notstand ausgerufen. Die Notstandserklärung, die am Donnerstag, 1. Oktober 2020 beschlossen wurde, ermöglicht der Regierung von Präsident Mario Abdo Benítez das Abrufen zusätzlicher Haushaltsgelder für die Brandbekämpfung und die Beantragung internationaler Hilfe, berichtet die Tageszeitung "ABC Color".
In Asunción, wo die Tagestemperaturen einen neuen Hitzerekord von 42,8 Grad erreichten, berichteten Augenzeugen von "apokalyptischen" Zuständen, so das Blatt. Zeitungsfotos zeigen, wie der Himmel der Hauptstadt gelb gefärbt ist, Asche vom Himmel fällt und eine dichte Rauchwolke das Atmen erschwert. Laut dem Nationalen Wetterdienst wurde die Atemluft als "ungesund" eingestuft.
Grund der landesweiten Brände sind Hitze und Dürre. Amtlichen Angaben zufolge seien innerhalb der letzten 24 Stunden insgesamt 5.231 Brandherde nachgewiesen worden, informiert die Nachrichtenagentur Reuters. Die meisten Brände liegen in den Departamentos Presidente Hayes, Alto Paraguay und Boquerón in der Waldregion Chaco. Paraguays Minister für Katastrophenschutz, Joaquín Roa, erklärte: "Solange die Regenfälle nicht über unser Land kommen, werden wir leider weiterhin das erleben, was wir derzeit sehen." Er kündigte an, dass zwei AT800-Spezialflugzeuge ins Land kommen würden, um die Brände zu bekämpfen. (bb)