Brasiliens Regierung ruft wegen Bränden Notstand aus
In Brasilien brennt nicht nur das Amazonasgebiet. Auch im größten Feuchtbiotop der Welt, im Pantanal, wurden seit Januar fast 15.000 Brandherde registriert. Eine Fläche so groß wie die halbe Schweiz ist abgebrannt.
Vor Ort kämpfen Mitarbeiter der Umweltbehörden, Soldaten und lokale Feuerwehrleute einen verzweifelten Kampf gegen die Flammen. Seit Januar wurden im Panatal 14.489 Brandherde registriert, im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 4.699 Ausbrüche.
Das Feuer hat in diesem Jahr bereits zehn Prozent des Pantanal zerstört. Medien in Brasilien vergleichen die Fläche mit der Größe Israels oder der halben Schweiz. Sie berichten fast täglich über noch Hunderte von Kilometern entfernte Rauchwolken, die Arbeit der Freiwilligen und den Versuch, seltene Tiere zu retten. So sind etwa die Jaguare im Park Encontro das Aguas gefährdet.
Immer wieder geraten Brände außer Kontrolle
Der Boden im Pantanal ist so trocken, dass schon ein Funke genügt. Das Abfackeln ist für Kleinbauern die einfachste und billigste Methode, um die Äcker zu reinigen und für eine neue Aussaat vorzubereiten. Manchmal geraten die Brände außer Kontrolle. Wie das Amazonas-Gebiet wird auch das Pantanal durch Landnahme für Rinderweiden und Soja-Anbau bedroht.
Das Pantanal erstreckt sich vom Bundesstaat Mato Grosso do Sul auch auf den Mato Grosso und die Nachbarländer Bolivien und Paraguay. Es besteht aus einem verzweigten System von Flüssen und Seen und ist ein einzigartiges Natur- und Touristenparadies: In ihm leben außer Jaguaren auch Pumas und Capybaras, die größten Nagetiere der Welt. Auch Hunderte Vogelarten - darunter der gefährdete Hyazinth-Ara - und riesige Fischpopulationen sind in dem Gebiet beheimatet.