Papst Franziskus kritisiert politisches Versagen in Argentinien

Papst Franziskus auf dem Weltjugendtag in Panama 2019. Foto (Symbolbild): Adveniat/Escher
Der aus Argentinien stammende Papst Franziskus hat den führenden Politikern seines Heimatlandes Versagen vorgeworfen. Er wolle sich zwar nicht in das politische Tagesgeschäft einmischen, sagte er im Interview der Nachrichtenagentur Associated Press (Mittwoch). Aber die Zahlen, die er lese, seien eindeutig: "Im Jahr 1955, als ich meinen Schulabschluss machte, lag die Armutsquote in Argentinien bei 5 Prozent." Inzwischen sei rund jeder zweite Argentinier von Armut betroffen. Hinzu komme das hohe Inflationsniveau. "Was ist passiert? Schlechte Verwaltung, schlechte Politik", so das Fazit des Papstes.
Auf die Frage nach einem möglichen Besuch in Argentinien antwortete Franziskus: "Nein, im Moment nicht." Zwar habe es in der Vergangenheit entsprechende Überlegungen gegeben, aber wegen Terminproblemen sei eine solche Reise nicht zustande gekommen. Stattdessen habe er 2018 Chile und Peru besucht. "Und dann war es nicht mehr vorgesehen."