"Krieg der Videos": Aufnahmen zeigen Bruder von Präsident López Obrador bei Geldübergabe

In Mexiko sorgen Videos einer Geldübergabe für Aufsehen: Die Aufnahmen zeigen wie ein politischer Berater der Regierung ein Paket an den Bruder von Präsident Manuel López Obrador übergibt. Laut dem Journalisten, Carlos Loret, war darin Geld enthalten. Loret hatte das Video zuvor am Donnerstag in seinem Online-Programm "Latinus" veröffentlicht, wie die mexikanische Tageszeitung "El Universal" berichtet. 

Die heimlich gefilmten Videos vom Jahr 2015 zeigen neben der Geldübergabe, wie der Bruder des Präsidenten, Pío López Obrador, mit dem Politberater David León über politische Bündnisse und Wahlkampfveranstaltungen spricht. Es wird deutlich, dass es sich nicht um eine einmalige Geldzahlung gehandelt hatte. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen in 2015 arbeitete Pío López Obrador im Wahlkampfteam seines Bruders. 

Die konservative Opposition in Mexiko verurteilte die Geldübergaben und forderte eine Untersuchung. Über den Kurznachrichtendienst Twitter erklärte Léon selbst, seine Aufgabe sei es lediglich gewesen, im Vorfeld des Wahlkampfes "bei Bekannten um finanzielle Mittel zu werben, um Versammlungen und anderen Aktivitäten durchführen zu können.“ Eine an ihn vergebene Direktorenstelle im Gesundheitsministerium werde er allerdings nicht antreten. Er wolle der Regierung von Präsident López Obrador nicht schaden.

Die Videos wurden in derselben Woche veröffentlicht, in der ein ebenfalls durchgesickertes Video die Übergabe von Bestechungsgeldern von Millionären an Senatsbeamte zeigt. Diese hatten im Rahmen einer Energiereform von Ex-Präsident Enrique Peña (2012-2018) mit der damaligen PAN-Regierungspartei kooperiert. Auch diese Woche war eine Kronzeugenaussage im Odebrecht-Korruptionsskandal an die Öffentlichkeit gelangt, in der Peña Nieto vorgeworfen wird, Schmiergeldzahlungen als Wahlkampfhilfen erhalten zu haben,  berichtet "El Universal". (bb)