Konferenz will indigene Sprachen fördern
Auf der internationalen Konferenz über Indigene Sprachen in Lateinamerika und der Karibik (CRLI), die am Mittwoch, 25. September 2019, in der peruanischen Andenstadt Cusco begonnen hat, treffen an drei Tagen Delegationen aus 15 Ländern der Region zusammen, um sich über den Stand, den Schutz und die Förderung indigener Sprachen auszutauschen, so die staatliche Nachrichtenagentur Andina. Teilnehmende sind Indigenen-Vertreter, Regierungsvertreter, Universitäten und Kultureinrichtungen des gesamten Kontinents.
Bei der Auftaktveranstaltung erklärte Perus Kulturminister Luis Jaime Castillo, dass auch der kulturelle Reichtum des Gastgeberlandes in der „Vielfalt, nicht in der Gleichförmigkeit“ bestehe, zitiert die Tageszeitung „El Peruano“ den Regierungspolitiker. In Peru gebe es 48 indigene Sprachen, von denen 20 vom Aussterben bedroht seien. Zehn der ursprünglichen Sprachen würden nur noch von sehr kleinen Personengruppen gesprochen. „Die Garantie des Rechts auf Sprache besteht auch darin, die Möglichkeiten für einen echten kulturellen Austausch zu schaffen“, erklärte Perus Vizeministerin für Interkulturalität, Ángela Acevedo.
Die Konferenz findet anlässlich des Internationalen Jahres der indigenen Sprachen der Vereinten Nationen statt. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hatte 2016 beschlossen, das Jahr 2019 zum Internationalen Jahr der indigenen Sprachen zu erklären. Der Völkerrechtsbund will mit dem Themenschwerpunkt die internationale Aufmerksamkeit auf den "schweren drohenden Verlust" indigener Sprachen rund um die Erde lenken. Das Internationale Jahr geht zum Großteil auf die Initiative Boliviens zurück. Das multi-ethnische 12-Millionen-Einwohnerland hatte nach seiner Verfassungsreform 2009 alle 36 indigenen Sprachen zu Amtssprachen erklärt. (bb)