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Kolumbiens ELN dementiert Waffenstillstand

Die größte in Kolumbien verbliebene Guerillaorganisation ELN bestreitet, mit der Regierung in Bogotá eine sechsmonatige Waffenruhe vereinbart zu haben. Entsprechende Gespräche hätten nicht stattgefunden.

Graffiti für den Frieden auf einer Wand in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Foto (Symbolbild): Adveniat/Jürgen Escher

Die Delegation der ELN "hat keine bilaterale Waffenruhe mit der Regierung Gustavo Petro besprochen, daher gibt es auch kein solches Abkommen", erklärte die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN).

Präsident Petro hatte am Wochenende verkündet, mit den fünf größten bewaffneten Gruppen im Land ein Abkommen zu einer sechsmonatigen Waffenruhe vereinbart zu haben. An dem "bilateralen Waffenstillstand" vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2023 seien die ELN, Dissidenten der aufgelösten linksgerichteten Rebellenorganisation Farc und der bewaffnete Arm einer Drogenbande beteiligt, erklärte der Staatschef, der früher selbst in einer Guerillaorganisation aktiv war.

Ein einseitiges Dekret der Regierung will die ELN nicht akzeptieren

Von Seiten der Rebellengruppe heißt es weiter: "Wir haben mehrfach klargemacht, dass die ELN sich nur an Vereinbarungen hält, die am Verhandlungstisch diskutiert und getroffen werden." Ein einseitiges Dekret der Regierung könne nicht als Übereinkunft akzeptiert werden. Die Verlautbarung der Regierung zu dem Waffenstillstand werde als Vorschlag gewertet, der bei der nächsten Verhandlungsrunde diskutiert werden könne.

Präsident Petro war im Sommer zum ersten linksgerichteten Staatschef Kolumbiens gewählt worden. Seine seit August amtierende Regierung hat sich einen "totalen Frieden" zum Ziel gesetzt. Im November nahm sie daher die von Petros Vorgänger Iván Duque ausgesetzten Friedensverhandlungen mit den Rebellen wieder auf.

Die linke ELN hat noch rund 5000 Kämpfer. Sie verübt vor allem im Osten Kolumbiens Anschläge und nimmt Geiseln. Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. Nach Schätzungen kamen mindestens 220.000 Menschen ums Leben, Millionen wurden vertrieben.

Quelle: Deutsche Welle, qu/uh (afp, dpa)

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