Inhaftierter Mapuche erhält Goldman-Preis
Preisträger Alberto Curamil konnte den Goldman Environmental Prize nicht persönlich in San Francisco in Empfang nehmen. Seit 2018 sitzt der indigene Aktivist im Gefängnis. Er hatte massiven Widerstand gegen Wasserkraftprojekte geleistet. Der Goldman-Umweltschutzpreis wird seit 1990 jährlich an sechs Umweltaktivisten verliehen. Er gilt als Nobelpreis unter den Umweltschutzauszeichnungen. Alberto Curami kämpfte erfolgreich gegen zwei Wasserkraftprojekte am, für die Mapuche heiligen, Río Cautín in der chilenischen Region Araucanía. Im August 2018 wurde Curamil inhaftiert wegen angeblicher krimineller Aktivitäten. Er hatte auch juristisch Widerstand gegen die Projekte geleistet. Im spirituellen Leben der Mapuche spielen die Flüsse eine bedeutende Rolle. Entsprechend fühlen sie sich verantwortlich für deren Schutz. Die drohende Umleitung riesiger Mengen an Flusswasser droht Alberto Curamil zufolge, dem Ökosystem Schaden zuzufügen. Künftig sei mit noch stärkerer Dürre zu rechnen.
Chile hält seine Verpflichtungen nicht ein
Der Preisträger organisierte Proteste, Märsche und Straßenblockaden, um die Flüsse seiner Heimat zu schützen. Er suchte Rat bei Umweltexperten und Nichtregierungsorganisationen. Neben den Auswirkungen auf die Umwelt haben die Wasserkraftprojekte auch kulturelle Folgen für die Mapuche. Curamil geht es darum zu beweisen, dass Chiles Regierung chilenisches Gesetz verletzt, indem die betroffenen Indigenen bei der Planung nicht angehört werden. Bereits 2014 war der Aktivist zusammen mit zwei Mapuche-Anführern verhaftet worden. Ihnen wurde vorgeworfen, die öffentliche Ordnung gestört zu haben. Die Polizei schlug Curamil und verletzte ihn hierbei im Gesicht. Auch wurde seine schwangere Ehefrau angegriffen. Dank des Einsatzes von Curamil wurde im Mai 2016 das Wasserkraftprojekt Alto Cautín aufgegeben - unter Verweis auf den massiven Widerstand der betroffenen Gemeinden. (bs)