Haiti: 39 Tote durch Bandenkämpfe

Waffe. Foto (Symbolbild): Adveniat/Jürgen Escher
Bei Gewaltausbrüchen in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince sind in den vergangen Wochen bereits 39 Menschen gestorben. Das berichtet die dominikanische Tageszeitung "Listin Diario" unter Berufung auf den Zivilschutz des Karibikstaates. Zudem würden acht Menschen vermisst, weitere 68 Personen seien durch die Kämpfe zwischen den rivalisierenden Banden "400 Mawozo" und "Chen Mechan" zum Teil schwer verletzt worden.
Wie es weiter hieß, sind fast 9.000 Menschen vor den aktuellen Kämpfen aus ihrem Viertel geflohen. Die Haiti-Repräsentanz der Vereinten Nationen (BINUH) zeigte sich besonders besorgt über die Zwangsrekrutierung von Minderjährigen durch die bewaffneten Banden.
Zwangsrekrutierung Minderjähriger
Haiti gilt als das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Es wurde in den vergangenen Jahren von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürmen heimgesucht sowie durch politische Unruhen und Kriminalität destabilisiert. Im Juli 2021 wurde Präsident Jovenel Moise ermordet. Die Hintergründe der Tat sind bis heute nicht aufgeklärt.
Helfer schätzten zuletzt, dass mehr als 4,4 Millionen Menschen in Haiti auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Das entspräche etwa 40 Prozent der Bevölkerung. Den Angaben zufolge müssen rund eine halbe Millionen Menschen ohne fließendes Wasser auskommen. In den vergangenen Monaten ist die Zahl von Migranten aus Haiti vor allem in Richtung der Vereinigten Staaten deutlich angestiegen. Zuletzt kam es immer wieder zu gewalttätigen Protesten in Haiti.