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Haiti: Tote und Vertriebene durch eskalierenden Bandenkrieg

Corail, ein Armenviertel im Norden der haitianischen Hauptstadt Port au Prince, entstand nach dem Erdbeben vom Januar 2010 als provisorisches Flüchtlingslager. Inzwischen wohnen in der Gegend rund 400.000 Menschen unter prekären Bedingungen. Foto (Symbolbild): Adveniat/Martin Steffen

Corail, ein Armenviertel im Norden der haitianischen Hauptstadt Port au Prince, entstand nach dem Erdbeben vom Januar 2010 als provisorisches Flüchtlingslager. Inzwischen wohnen in der Gegend rund 400.000 Menschen unter prekären Bedingungen. Foto (Symbolbild): Adveniat/Martin Steffen

Haitis Hauptstadt Port-au-Prince kommt nicht zur Ruhe. Bei einem erneuten Gewaltausbruch zwischen rivalisierende Banden sind in dieser Woche mindestens 20 Menschen getötet worden, darunter Kinder, berichtet die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag, 28. April 2022 von der krisengeschüttelten Karibikinsel. Dabei seien bewaffnete Gruppen durch die Eine-Million-Einwohnerstadt gezogen, steckten Häuser in Brand und vertrieben tausende von Bewohnerinnen und Bewohnern.

Wie die haitianische Zivilschutzbehörde mitteilte, seien die Kämpfe am vergangenen Sonntag in vier Stadtteilen von Port-au-Prince nördlich des internationalen Flughafens ausgebrochen. Nachdem mindestens ein Dutzend Wohnhäuser niedergebrannt worden waren, seien viele der Flüchtlinge im Hof ​​eines kommunalen Rathauses untergekommen, so AP. „Sie brauchen Wasser, Essen, Vorräte“, erklärte Jean Raymond Dorcely, Vertreter einer örtlichen Gemeindeorganisation. Unter den Toten waren Behördenangaben zufolge acht Mitglieder einer Familie, darunter sechs Kinder, informiert die Nachrichtenagentur.

Die jüngste Eskalation erfolgt in einem Umfeld steigender krimineller Gewalt und Entführungen, da Banden zunehmend an Einfluss gewinnen. Politischen Beobachtern zufolge hat die Ermordung von Staatspräsident Jovenel Moïse am 7. Juli 2021 ein gefährliches Machtvakuum hinterlassen. Die paramilitärisch organisierten Gangs fordern den schwachen Staat heraus und versuchen, ihre Kontrolle über Stadtgebiete mit Gewalt auszuweiten. In der Vergangenheit war es zu Protesten gegen den amtierenden Premierminister Ariel Henry gekommen. Die von internationalen Geldgebern unterstützte Regierung soll die unterfinanzierte und personell unterbesetzte Polizei aufzurüsten, so eine Forderung der Demonstranten. (bb)

bb (AP)

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