Film-Festival zeigte ersten Film von Yanomami-Frauen
Der Kurzfilm "Uma mulher pensando" ("Eine denkende Frau") erzählt von einem Schamanen, der durch das Einatmen des halluzinogenen Pulvers Yãkoana die spirituelle Welt betritt.

Die Hütten der Yanomami im Amazonas-Regenwald. Foto (Symbolbild): Adveniat/Jürgen Escher
Auf dem Filmfestival im brasilianischen Tiradentes (Bundesstaat Minas Gerais), das sich dem zeitgenössischen brasilianischen Film widmet, lief der in der Yanomami-Gemeinde Watorikɨ gedrehte Film. Auf Yanomae, eine von sechs Sprachen der Yanomami-Familie, heißt "Uma Mulher Pensando": "Thuë Pihi Kuuwi". Die jährlich stattfindende Schau richtet den Fokus auf den avantgardistischen Film und verleht Preise, die mit keinem Geldbetrag verbunden sind. Im Rahmen des Festivals finden auch Debatten und Seminare statt.
Kunst als Mittel der Identitäts-Stärkung
Im Haus des bekannten Schamanen Davi Kopenawa hatten vergangenes Jahr 13 Yanomami im Alter von 13 bis 38 Jahren an 15 Tagen Film-Techniken erlernt. Dies versetzt sie in die Lage, ihre künstlerischen Träume zu realisieren und traditionelles Wissen der Yanomami zu bewahren und zu stärken. Der Film erhielt Unterstützung von zahlreichen Organisationen wie Amazon Watch und dem Netzwerk Rede de Cooperação Amazônica (RCA).
Zusammen mit "Uma Mulher Pensando" entstanden zwei weitere Kurzfilme, Aus den drei voneinander unabhängen Filmen wird der Langfilm "A Queda do Céu" ("Der Einsturz des Himmels") entstehen, der im zweiten Halbjahr 2023 auf die Leinwand kommen soll. Quasi als ein neues Kapitel des gleichnamigen Buches von Davi Kopenawa und des französischen Ethnologen Bruce Albert, der sich seit Jahrzehnten mit den Yanomami beschäftigt und mit ihnen zusammenarbeitet. (bs)