Ecuadors Ex-Präsident Correa zu acht Jahren Haft verurteilt
Ein Gericht in Ecuador hat Ex-Präsident Rafael Correa (2007-2017) wegen Korruption zu acht Jahren Haft verurteilt. Er und sein Ex-Vize-Präsident Jorge Glas sowie 16 weitere Angeklagte sollen an einem Korruptionsnetzwerk beteiligt gewesen sein und Bestechungsgelder angenommen haben, berichtet die Nachrichtenagentur AP.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Correa mit diesen Geldern seinen Wahlkampf im Jahr 2013 finanziert habe. Als Gegenleistung habe der Staatschef öffentlicher Bauaufträge an Unternehmen in Höhe von acht Millionen US-Dollar (rund 7,2 Millionen Euro) vergeben. Unter den Firmen, die von der Vorteilsnahme profitiert haben sollen, ist laut Staatsanwaltschaft auch Odebrecht. Der brasilianische Baukonzern berstach über Jahre Politiker in ganz Lateinamerika.
Correa hielt sich während der Urteilsverkündung in Belgien auf, wo er seit 2017 mit seiner Ehefrauf lebt. Von dort aus bezeichnete er das Urteil auf Twitter als "politische Verfolgung". Die Justiz des Landes sei laut seiner Ansicht unparteiisch, der Vorsitzende des Gerichts sei vom Präsidenten Lenín Moreno eingesetzt worden. Mit dem Urteil solle eine Kandidatur von Correa bei den kommenden Wahlen verhindert werden. Durch den Schuldspruch darf Correa 25 Jahre lang kein öffentliches Amt mehr annehmen. (bb)